AckerbauGetreideErnteschäden in Indien durch Kohleverstromung

Ernteschäden in Indien durch Kohleverstromung

Quelle: Agrarfoto

Die Verstromung von Kohle ist nicht nur schädlich für das Klima, sondern beschert den Bauern in Indien auch deutliche Ernteverluste. Das zeigt eine aktuelle Studie, die Wissenschaftler der US-amerikanischen Stanford Doerr School of Sustainability im Fachjournal „PNAS“ veröffentlicht haben. Die Untersuchungen belegen nach Angaben der Hochschule, dass die Weizen- und Reiserträge in vielen Teilen des Landes durch die Stickstoffdioxidbelastung der Kohlekraftwerke gegenüber dem herkömmlichen Niveau um rund 10% und mehr gesunken sind. Die dadurch verursachten wirtschaftlichen Verluste beziffern die Forscher auf mehr als 800 Mio. $ (772 Mio. Euro) pro Jahr.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Kohlekraftwerke die NO2-Konzentrationen über Ackerland in einer Entfernung von bis zu 100 Kilometern beeinflussen, vor allem während der wichtigsten Vegetationsperioden im Januar und Februar sowie September und Oktober. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Vorteile künftiger Emissionsminderungen signifikanter und weitreichender sein könnten, als bisher angenommen wurde. Würden die Kraftwerksemissionen reduziert, könnte der Wert der Reisproduktion pro Jahr landesweit um etwa 420 Mio. $ (405 Mio. Euro) erhöht werden, heißt es in der Studie. Im Weizenanbau sei ein Steigerungspotenzial von rund 400 Mio. $ (386 Mio. Euro) zu erwarten.

Den Autoren zufolge unterstreichen die Ergebnisse, wie wichtig es ist, bei der Regulierung der Kohlestromemissionen in Indien neben den gesundheitlichen Auswirkungen auch die Ernteverluste zu berücksichtigen. Es könne durchaus Kompromisse zwischen der Deckung des wachsenden Strombedarfs durch Kohleerzeugung und der Aufrechterhaltung der Ernährungssicherheit geben. Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler ein statistisches Modell verwendet, das tägliche Aufzeichnungen der Windrichtung und der Stromerzeugung in indischen 144 Kraftwerken mit satellitengestützt gemessenen Stickstoffdioxidwerten über Ackerflächen kombiniert.

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