BioAcker und GrünlandErst analysieren, dann düngen

Erst analysieren, dann düngen

Bauern am Feld
Quelle: Agrarfoto

Der ideale Biohof arbeitet im Kreislauf. Die Ernte der Acker- und Grünlandflächen wird am tierhaltenden Betrieb veredelt und der hofeigene Wirtschaftsdünger kommt auf diese Flächen zurück. Soweit die Theorie. Am viehlosen Ackerbaubetrieb sind wir davon weit entfernt. Marktfrüchte werden auf den Feldern kultiviert, geerntet und verkauft. Somit verlässt ein großer Teil des Aufwuchses den Hof. Es entsteht ein Nährstoffentzug auf den Feldern, der mit verschiedenen Maßnahmen ausgeglichen werden kann.

Fruchtfolge und Begrünung

Die Fruchtfolge ist eine dieser Maßnahmen. Dabei stehen in der Kulturfolge Humusmehrer (z.B. Mais) und Humuszehrer (z.B. Leguminosen) in Balance zueinander. Ebenso ist auf eine Abfolge von Halmfrüchten (Getreide) und Blattfrüchten (Leguminosen, Mais, Kürbis, Sonnenblumen etc.) zu achten. Ein Beispiel für eine Fruchtfolge für viehlose Bio-Betriebe finden Sie in der Tabelle 1.

Tab 1
Tabelle 1: Fruchtfolgebeispiel für viehlose Bio-Betriebe
Quelle: LANDWIRT

Der Anbau von Zwischenfruchtmischungen und Untersaaten spielt eine weitere wichtige Rolle für ausgewogene Nährstoffverhältnisse im Boden. Sie müssen auf die Folgekultur abgestimmt sein. So eignen sich vor stickstoffzehrenden Kulturen Zwischenfrüchte und Untersaaten mit einem hohen Leguminosenanteil. Umgekehrt sollten vor Leguminosen als Hauptkultur stickstoffzehrende Zwischenfruchtmischungen eingesetzt werden. In beiden Fällen unterstützt eine immergrüne Bodenbedeckung die Nährstoffverfügbarkeit. So können die Pflanzen der Begrünungsmischungen durch ihre Wurzelausscheidungen schwer lösliche Nährstoffe erschließen. Die Pflanzenreste wiederum dienen der Ernährung der Bodenorganismen, die ihrerseits Nährstoffe verfügbar machen. Hier liegt der grundsätzliche Unterschied zur konventionellen Landwirtschaft, wo die unmittelbare Ernährung der Kulturpflanze mit leicht löslichen Mineraldüngern im Vordergrund steht. Im Bio-Landbau wird hingegen die Pflanze indirekt durch die Bodenfruchtbarkeit gefördert. In der Praxis haben sich dazu auch Futter-Mist-Kooperationen zwischen Futter- und Ackerbaubetrieben gebildet. Der Futterbaubetrieb erhält Heu oder Silage und stellt dem Ackerbaubetrieb im Gegenzug Mist oder Gülle zur Verfügung.

Leguminosen
Vor stickstoffzehrenden Kulturen bieten sich Zwischenfrüchte
und Untersaaten mit einem hohen Leguminosenanteil an.
Quelle: Böck

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • Bodenanalyse ist die Grundlage
  • Zukaufdünger hinterfragen
  • Was die Verbände erlauben

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