Der kleine David sitzt am Küchentisch und manscht mit dem Essen. Seine Mutter Sabine sieht das Chaos und versucht ruhig zu bleiben. Ihr Sohn steckt mitten in der Autonomiephase und möchte selbst essen, schafft es aber noch nicht. Sie weiß, die Stimmung droht bei Hunger und Müdigkeit schnell zu kippen. Ihre Schwiegermutter steht mit verschränkten Armen an der Anrichte: „Früher hat man da nicht so herumgespielt. Er wird schon essen, wenn er Hunger hat“, kommt es trocken von oben. Ein Satz, den Sabine schon oft gehört hat. Genauso oft wie „Es hat uns auch nicht geschadet“, „Ich habe ja auch Kinder großgezogen“ oder „Für sowas hatten wir keine Zeit“. Sätze wie die alte Stalltür – schwer, rostig, aber immer noch im Einsatz.
Erziehung früher
Was wie eine Diskussion am Küchentisch wirkt, hat tiefere Wurzeln. Psychologin Sonja Kriebernegg-Kargl erklärt:…
Was dieser Artikel noch bereit hält
- Erziehung früher und heute
- Die Folgen
- Mut zum Umdenken
- Warum eine überlebte Kindheit nicht das Ziel ist
- Tipps für den Mehrgenerationenhaushalt
Weitere Artikel aus
LANDWIRT 10/2025
Kommentare