Am 8. März rauschte er wieder an uns vorbei, der Internationale Frauentag – weltweiter Aktionstag für Frauenrechte und Gleichberechtigung der Geschlechter. Auch Vertreterinnen der Bäuerinnen sowie Funktionärinnen der Landwirtschaftskammer beteiligten sich daran. Öffentlichkeitswirksam machten sie Schluss mit althergebrachten Klischees rund um das Bäuerinnenleben. Außerdem bekräftigten sie ihre Forderung, dass Bäuerinnen die Betriebe mit ihren Partnern gleichberechtigt führen. Zudem müssten Frauen in agrarischen Gremien quotenmäßig vertreten sein und dort Führungspositionen übernehmen. Gemäß der Devise „Unsere Bäuerinnen sind Powerfrauen.“
Dieses Engagement ist sehr erfreulich, die Anliegen dahinter sind berechtigt. Bäuerinnen leisten schlichtweg Großartiges. Trotz allem dreht sich für viele Frauen die Kernfrage nicht darum, wie sie im Verein XY nach oben kommen, in den Vorstand oder ins Amt der Obfrau. Vielmehr ist ihr zentrales Problem die Frage, ob und wie man(n) sie in ihrem Traumberuf Bäuerin entlastet. Es sind nämlich Mammutaufgaben, die sie für sich und ihre Familie lösen müssen: von der Betreuung der Kinder über die häusliche Pflege der älteren Generation bis hin zum in vielen Fällen (leider) finanziell unerlässlichen Zweitberuf außerhalb der Landwirtschaft.
Hier liegt der Ball bei uns Männern. Wir müssen innerfamiliär umdenken und über unseren eigenen Schatten springen. Ein Beispiel: Ganz selten übernehmen Männer Hausarbeiten, wie Fensterputzen, Staubsaugen, Bügeln oder Kochen. Dabei sind diese Tätigkeiten ein guter Anfang, um Bäuerinnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Frauenrechte und Gleichberechtigung beginnen im eigenen Haus. Daran führt auch am 8. März kein Weg vorbei. Lassen wir die Bäuerinnen nicht allein im Regen stehen.
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