25. Dezember: Annemarie steht schon seit frühmorgens in der Küche und bereitet das Essen vor. Immerhin kommen heute die Geschwister ihres Mannes mit ihren Familien, um – wie jedes Jahr – bei ihnen zu essen. Allein der Gedanke an dieses Essen bereitet ihr Bauchschmerzen. Letztes Jahr hat ihr gekaufter Christbaum eine ordentliche Diskussion losgetreten. „Warum kauft ihr einen Christbaum, wo ihr doch den Wald von den Eltern habt?“, hat ihr Schwager sie vorwurfsvoll gefragt. Die Kekse hat ihre Schwägerin nur verächtlich angesehen – sie seien ihr viel zu groß, hat sie nur gemeint. Und dass ihre Nichten und Neffen ein heilloses Durcheinander im ersten Stock hinterlassen hatten, hat ihr dann den Rest gegeben. Weinend ist sie am Abend in der Küche gesessen und hat sich geschworen: Nie wieder!
Das Sorgentelefon
Dort können Sie sich anonym und unverbindlich melden:
In Österreich:
- Das bäuerliche Sorgentelefon: 0043 810/676 810 (Mo–Fr 8:30–12:30 Uhr)
In Deutschland:
- Krisenhotline der SVLFG (rund um die Uhr): 0049 561 785 10101
- Telezentrum „Mit uns im Gleichgewicht“
- Landwirtschaftliche Familienberatung
- Montagstelefon des BBV: 0049 800 131 131 0 (immer Montags von 9 bis 13 Uhr und von 16 bis 20 Uhr)
Überhöhte Erwartungen
So oder so ähnlich läuft es wohl auch bei anderen Familien ab. Das weiß auch Susanne Fischer. Sie arbeitet beim bäuerlichen Sorgentelefon (siehe Infokasten) und hört gerade zu Weihnachten viele solcher Geschichten.
Was dieser Artikel noch bereit hält
- Warum der Erwartungsdruck so hoch ist
- Der Sinn nach Gerechtigkeit – oder was die Hofübergabe mit den Familienkonflikten zu tun hat
- Überhöhte Erwartungen und wie sie dem ausweichen
- Tipps, damit es an Weihnachten entspannter wird
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