Seit bereits 75 Jahren werden an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein wissenschaftliche Forschungsarbeiten durchgeführt. Das Jubiläum wurde Ende vergangener Woche mit zahlreichen Ehrengästen aus Forschung, Bildung, Beratung, Politik und der landwirtschaftlichen Interessenvertretungen gebührend gefeiert. Direktor Johann Gasteiner und Institutsleiter Andreas Steinwidder konnten etwa auch Bundesminister Norbert Totschnig begrüßen, der in seiner Ansprache die hohe Qualität und die internationale Anerkennung der Arbeiten aus dem Haus Raumberg-Gumpenstein hervorhob.
“Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein ist ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Kombination aus Bildung und Forschung – und das seit 75 Jahren. Wissen nützt niemanden etwas, wenn es nicht weitergegeben wird. Durch innovative Forschungsergebnisse bekommen unsere Bäuerinnen und Bauern neue Perspektiven. Durch eine fundierte Ausbildung werden unseren Absolventinnen und Absolventen beste Voraussetzungen für einen guten Start ins Berufsleben gegeben. Ich gratuliere herzlich zum 75-jährigen Jubiläum und wünsche der HBLFA Raumberg-Gumpenstein auch in Zukunft viel Erfolg in ihren wertvollen Arbeiten für unsere gesamte Gesellschaft.”
An der HBLFA Raumberg-Gumpenstein wird heute in vier Forschungsinstituten und in übergreifenden Arbeitsgruppen an den wichtigen Fragen, welche die Landwirtschaft, die Lebensmittelerzeugung und Gesellschaft beschäftigen, geforscht. Die größte Forschungsdienststelle des Landwirtschaftsministeriums zeichnet die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Projektpartnern besonders aus, wird betont. Aktuell wird in 97 Forschungsprojekten und elf EU-Projekten an Innovationen für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum gearbeitet. Der fachliche Bogen spannt sich von der Ökoeffizienz bis zum Tierwohl, von der Biodiversität bis zum Erhalt der Kulturlandschaft, von der Emissionsminderung bis zu Möglichkeiten der Klimawandel-Anpassung und von der Bio-Landwirtschaft sowie der regionalen Lebensmittelversorgung bis zur Absicherung der landwirtschaftlichen Familienbetriebe. Die Einbindung der Praxis, die rasche Umsetzung der Ergebnisse und der enge Austausch zwischen Lehre und Forschung werden intensiv gelebt, heißt es weiter.
Begleiter der Landwirtschaft
Die Forschungseinrichtungen in Raumberg-Gumpenstein wurden 1947 als Bundesdienststelle gegründet. In den Aufbaujahren standen Fragen zur Intensivierung der Produktion und schrittweisen Technisierung der Landwirtschaft sowie zur Erhöhung der Lebensmittelversorgung und Ertragssteigerung im Fokus. Zunehmend wurden aber auch Fragestellungen zur Erhaltung der Boden- und Wasserqualität, der pflanzlichen Vielfalt und Lebensmittelqualität sowie der Tiergerechtheit von Haltungssystemen bearbeitet. Schwerpunkte stellten damals auch die Wurzelforschung, neue Zuchtmethoden bei Rindern sowie die Beurteilung der Grundfutterqualität und die Prüfung von grünlandbasierten Fütterungsstrategien bei Wiederkäuern dar. In Folge kam es zu wichtigen Öffnungs- und Modernisierungsschritten.
Quelle: AIZ
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