Die Fütterung trägt entscheidend zu Wohlbefinden, Gesundheit und Leistung der Ziegen bei. Milchziegen sind Hochleistungstiere die hochwertiges Futter in ausreichender Menge benötigen, das insbesondere in der Hochlaktation den enormen Bedarf an Energie und Nährstoffen deckt. Die Aufstallung, also das Fressgitter, bestimmt, wie gut die Tiere die Annäherung ranghöherer Ziegen von hinten erkennen, und ob sie rechtzeitig ausweichen können. Damit beeinflussen die Fressgitterformen den Stress der Ziegen und das Verletzungsrisiko. Aber auch das Platzangebot am Fressplatz und die Fressplatzbreite spielen eine große Rolle. Die Schwierigkeit bei der Gestaltung eines Fressgitters für Ziegen ist, das einfache Raus- und Reinkommen zu gewährleisten und trotzdem ein Entkommen der Ziegen aus dem Stall zu verhindern. Als Fressgitter bei Ziegen werden Palisadenfressgitter, Diagonalfressgitter und Nackenrohre verwendet, die sich unterschiedlich gut für Ziegen eignen.
Palisadenfressgitter
Palisadenfressgitter gibt es aus Holz (häufig Eigenbau) und Metall. Die Modelle aus Metall ermöglichen den fressenden Ziegen meist einen besseren Blick nach hinten. So sind nach unserer Untersuchung die sozialen Auseinandersetzungen mit Körperkontakt hier geringer und die Tiere können länger ungestört fressen als in anderen Fressgittern, wie zum Beispiel im Nackenrohr- oder im Diagonalfressgitter. Allerdings können, wenn Kitze in der Herde mitlaufen, diese am Anfang durch das Fressgitter durchsteigen, und später besteht die Gefahr, dass sie darin stecken bleiben. Die Abmessungen der Palisade müssen an die Größe der Tiere angepasst sein, damit diese sie problemlos betreten und verlassen können.
Diagonalfressgitter
Diagonalfressgitter erschweren es insbesondere behornten Ziegen, das Fressgitter schnell zu verlassen, um ranghöheren Tieren auszuweichen. Aber auch hornlose Ziegen müssen ihren Kopf mit einer Drehbewegung ausfädeln und können stecken bleiben. Diese Gitter sind daher für Ziegen nicht geeignet. Bei größerem Abstand zwischen den Brettern können sich manche Ziegen hindurchzwängen und auch stecken bleiben. Solche Situationen stellen ein hohes Risiko für Verletzungen dar – insbesondere in Herden mit behornten Tieren kann es dabei zu schweren Euterverletzungen kommen.
Nackenrohr/-brett
Das Nackenrohr oder ein einfaches Brett sind als Fressgitter insbesondere für behornte Ziegen nicht geeignet. Sie bieten keine festen Fressplätze und Tiere mit Hörnern haben hier Probleme, das Fressgitter schnell zu verlassen (siehe Abbildung 37). Falls Nackenrohr- oder Nackenbrettfressgitter verwendet werden, ist besonders darauf zu achten, dass ständig Futter zur freien Aufnahme und in gleichbleibender Qualität vorliegt – allerdings ist dies generell zu empfehlen, unabhängig vom Fressgitter. In der Jungtieraufzucht können sie bei ausreichendem Fressplatzangebot eingesetzt werden, da die Rangordnung bei Jungtieren noch nicht so ausgeprägt ist und die Leistungsanforderungen geringer sind.
Scherenfressgitter
Scherenfressgitter eignen sich nur für hornlose Ziegen. Die Abmessungen müssen an die Größe der Tiere angepasst sein, um ein problemloses Betreten und Verlassen für hornlose Tiere zu ermöglichen.
Den vollständigen Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe von Schafe&Ziegen aktuell! Hier gratis Probeheft oder Abo bestellen!
Kommentare