Priv.-Doz. Dr. Andreas STEINWIDDER, Bio-Institut HBLFA Raumberg-Gumpenstein
Grundfutterlebensleistung gewinnt
Kraftfutter ermöglichte in den letzten Jahrzehnten hohe Leistungssteigerungen. Doch globale Veränderungen bei der Energieund Rohstoffversorgung, dem Klima, den Wasserund fruchtbaren Bodenressourcen wie auch die Zunahme der Weltbevölkerung bleiben auch für die Landwirtschaft nicht ohne Folgen. Boden wird knapp, die Preise für Getreide und Eiweißfuttermittel bleiben auf hohem Niveau oder werden weiter steigen. In der Rinderhaltung gewinnen standortangepasste, grünlandbasierte Produktionsstrategien wieder an Beachtung. Hohe Grundfutterlebensleistungen mit mittelrahmigen und auf Fitness gezüch – teten Kühen werden wichtiger als teuer erkaufte Höchstleistungen.
Kraftfutterkosten sind in der biologischen Rinderhaltung bereits auf sehr hohem Niveau. Im Grünlandgebiet liegt der Preis eines Kilogramms Kraftfutter – je nach Kompo nenten und Eiweißgehalt – im Bereich des Erlöses, den man für 0,8 bis 1,6 kg Milch erhält. Die Ergebnisse von Forschungsarbeiten zeigen ein beachtliches Potenzial in der Steigerung der Grundfutterleistung und Minimierung des Kraftfuttereinsatzes auf, ohne dass dadurch Tiergesundheit und Fruchtbarkeit leiden. Die Ergebnisse der Studien bestätigen auch, dass unbedingt standortbezogen und strategisch vorgegangen werden muss.
Kommentare