Von Reinhild JÄGER, LANDWIRT Redakteurin
Im Kampf um die Geißen jagen sich die Böcke gegenseitig in unwegsamem Gelände steile Felswände hinauf und hinab, springen über Kanten und straucheln nach riskanten Sprüngen. Oft wechseln bei dieser gegenseitigen Hetzjagd unter den Böcken die Rollen zwischen Jäger und Gejagtem plötzlich. Auch ihre Krucken setzen die Tiere immer wieder ein und fügen dem Gegner teils tiefe Wunden zu. Während der Unterlegene – meist entkräftet – das Feld räumen muss, gesellt sich der Sieger (wieder) zum Geißrudel. In Lagen, wo um diese Jahreszeit schon Schnee liegt, hebt sich das Gamswild mit seinem dunklen Winterfell besonders gut von der Landschaft ab. Trotzdem ist es nur wenigen vorsichtigen Beobachtern vergönnt, dieses beeindruckende und rasante Treiben mit eigenen Augen zu sehen. Gelegenheit dafür gibt es beispielsweise im Nationalpark Kalkalpen oder im Nationalpark Gesäuse. Um dabei zu sein, wenn es für die Gamsböcke um Rangordnung und Territorium geht, bricht man im Nationalpark Kalkalpen schon frühmorgens mit dem Nationalpark-Ranger ins Gebirge auf. Gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sind Grundvoraussetzung, um als Zaungast bei diesem einzigartigen Brunftgeschehen dabei zu sein.
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LANDWIRT AT 22/2018
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