AgrarpolitikGAP: Hansen will EU-Agrarbürokratie entrümpeln

GAP: Hansen will EU-Agrarbürokratie entrümpeln

Agrarkommissar Christophe Hansen (2. von links) auf Betriebsbesuch bei LKNÖ-Präsident Lorenz Mayr (links außen). Mit dabei waren LKÖ-Präsident Josef Mossbrugger (2. von rechts) und Minister Norbert Totschnig (rechts außen). Im Hintergrund ist Johannes Fankhauser, BML-Sektionsleiter „Landwirtschaft und ländliche Entwicklung“, zu sehen.
Quelle: Hemerka/BML

Auf Einladung von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hat der seit Kurzem im Amt befindliche EU-Agrarkommissar Christophe Hansen seinen Antrittsbesuch in Österreich absolviertert. Der aus Luxemburg stammende EU-Kommissar war als Stargast beim Auftakt der heurigen WIntertagung vorgesehen, musste aber wegen der EU-Parlamentssitzung in Strassburg vorzeitg abreisen. Davor verschaffte er sich durch zwei Betriebsbesuche im Weinviertel (Pflanzenabau, Weinwirtschaft) Einblicke in die österreichische Landwirtschaft.

Dabei zeigte sich Hansen mit seinen Gastgebern Totschnig und dem niederösterreichischen LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf einig: „Europa braucht eine starke und wettbewerbsfähige Land- und Forstwirtschaft. Dafür ist es notwendig, Bürokratie abzubauen, ein starkes EU-Agrarbudget sicherzustellen und junge Hofübernehmer zu unterstützen.“

Vereinfachungsvorschläge kommen im Herbst

Hansen will die EU-Agrarpolitik nicht komplett umkrempeln, versicherte er bei der abschließenden Pressekonferenz in Wien, und will seine Reformvorschläge für die nächste Förderperiode 2028-32 im Herbst vorstellen. „Die nächste GAP-Reform wird keine Revolution werden“, so der Agrarkommissar. Es gebe viele gute Elemente in der europäischen Agrarpolitik, aber auch Sachen, die weniger gut funktionieren, so Hansen. Unter Verweis auf die letztjährigen Bauernproteste spricht er sich insbesonders für Vereinfachungen bei den Auflagen und Meldepflichten aus.

Herkunftskennzeichnung hat „noch Luft nach oben“

Betreffend dem Mercosur-Abkommen zeigte sich Hansen auf Journalisten-Nachfrage zurückhaltend. Er sei nicht in Österreich, um ein Plädoyer für oder gegen das Abkommen zu halten. Lieber konzentriere er sich auf weniger Bürokratie und Zukunftsperspektiven für die europäische Landwirte.

In Sachen Herkunftskennzeichnung bei verarbeiteten Lebensmitteln sieht Hansen „noch Luft nach oben“. Konsumenten müssten „informierte Entscheidungen treffen können“, so der Agrarkommissar. Das sei bei manchen verarbeiteten Produkten mit wenigen Zutaten einfacher als bei einer Tiefkühlpizza.

 

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