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Gezogener Zettkreisel Pöttinger Hit 8.9 T

Pöttinger Hit 8.9 T: Dieses Fahrwerk bietet konzeptionelle Vorteile gegenüber dem 8.91 T.

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Pöttinger hat für jeden Bedarf einen Kreiselheuer im Programm: vom kleinen 4-Kreisler mit 4,4 m Arbeitsbreite bis hin zur gezogenen Großflächenmaschine mit 12 Kreiseln und 12,7 m Breite. Die Technik ist bekannt und hat sich bewährt. Egal welche Kreiselanzahl, auch von den kleinen Kreislern gibt es jeweils eine gezogene Ausführung. Beim 8-Kreisler war das bisher der Hit 8.91 T. Seit dieser Saison gibt es einen zweiten gezogenen Kreisler in dieser Kategorie, den Hit 8.9 T. Er ist mit der Technik seiner großen Brüder, den Hits 10.11 T und 12.14 T, ausgestattet.

Fahrwerk mit ausgeklügelter „Liftmatic plus“ Aushubkinematik.

Fahrwerk ersetzt Stützrad
Der große Unterschied zwischen dem gezogenen 8.91 und dem neuen 8.9 ist das Fahrwerk. Der 8.91er hat eine Unterlenkeranhängung und das Transportfahrwerk hinter den Kreiseln angeordnet. Bei der Arbeit werden die Transporträder hydraulisch über die Kreisel nach vorne geklappt. Optional lässt sich die Bodenanpassung mit einem Doppeltastrad verbessern.
Beim neuen Konzept des 8.9 ist das Fahrwerk vor den Kreiseln positioniert und unterstützt bei der Arbeit die Kreiselführung. Es übernimmt quasi die Funktion vom Doppeltastrad beim 8.91. Da die beiden Fahrwerksräder am Boden bleiben, kommt es auch zu keiner Gewichtsverlagerung. Das hochgeschwenkte Fahrwerk beim gezogenen 8.91 lastet bei der Arbeit auf den mittleren Kreiseln. Durch den höheren Schwerpunkt kann es vorkommen, dass der Kreisler bei Unebenheiten und höheren Fahrgeschwindigkeiten aufschaukelt. Der 8.9 läuft hingegen sowohl auf der Wiese als auch auf der Straße vergleichsweise ruhig. Mit den großen Rädern am Fahrwerk ist die Maschine auch sehr leichtzügig und hangstabil. Serienmäßig montiert Pöttinger Räder der Dimension 260/70-15,3. Unser Kreisler hatte 340/55-16-Räder aufgezogen. Wer mit der Maschine auch ins Gelände fährt, sollte aber mindestens 80 PS vorspannen. Hebt man die Kreisel am Vorgewende aus, wird die Hinterachse geringfügig entlastet. Konzentrieren muss man sich auch beim Rückwärtsfahren: Durch den relativ kurzen Abstand zwischen Traktor- und Geräteachse reagiert die Maschine schnell auf kleinste Lenkbewegungen. Zudem kollidieren die Zwillingsräder mit den vorderen Warntafeln.
Die Deichsel des 8.9 ist serienmäßig als geschraubte Universaldeichsel für Oben- oder Untenanhängung ausgeführt. Wir haben unseren Testkandidaten mit einer Zugöse oben angehängt. Laut Hersteller wiegt die Maschine in Serienausstattung 1.820 kg. Eine Bremse für das Fahrwerk gibt es nicht.

Fünffache Kreiselneigungsverstellung mit Bolzen.

Echte Vorgewendestellung
Die Bedienung sämtlicher Funktionen erfolgt über ein einfach und ein doppelt wirkendes Steuergerät am Traktor. Der Klappmechanismus ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber doch einfach. Das Auseinanderklappen von der Transport- in die Arbeitsstellung und zurück funktioniert dank einer ausgeklügelten Schrittfolgesteuerung vollautomatisch.
Gut gefallen hat uns die durch das neue Fahrwerkskonzept mögliche Vorgewendestellung „Liftmatic plus“. Die Kreisel werden zuerst waagrecht gestellt und erst dann ausgehoben, beim Absenken umgekehrt. Dadurch kratzen die Zinken nicht am Boden. Lob gab es für die große Aushubhöhe, die mit einer Skala auch angezeigt wird. Das Absenken ist etwas gewöhnungsbedürftig, da die Zinken später zu streuen beginnen. Durch diese spezielle Kinematik dauert es etwas länger, bis sie in Arbeitsposition sind.
Die Arbeitshöhe der Zinken lässt sich mit einer Handspindel in der Nähe des Fahrwerks einstellen. Die Kurbel ist gut zugänglich und mit einem Vorstecker gegen Verdrehen gesichert. Eine hydraulische Höheneinstellung gibt es nicht.
Das Streubild wurde sehr gelobt. Die Kreisel haben einen Durchmesser von 1,42 m und sechs Zinkenarme. Die Arme sind geschwungen und schleppend angeordnet. Die Zinken haben eine Verlustsicherung. Dreht man den Zinkenhalter, lässt sich der Eingriffswinkel verstellen. Eine steilere Zinkenstellung verbessert die Streuwirkung bei dichtem und schwerem Futter. Zudem lässt sich auch die Kreiselneigung in fünf Positionen verändern: steiler für viel Futter und flacher für wenig Futter. Wie üblich erfolgt diese Einstellung mit einem Lochbild und einem Bolzen an den Kreiselrädern.
Kritik gab es für die starke Verschmutzung der Maschine. Bei schwierigen Bedingungen kam es zu großen Futterablagerungen auf dem Gerät.

Zum Grenzstreuen schwenkt man die beiden rechten Außenkreisel hydraulisch um 15° nach hinten.

Hydraulische Grenzstreueinrichtung
Unser Testgerät war mit der optionalen Grenzstreueinrichtung ausgerüstet, für die es wiederum viel Lob gab. Mit einem Seilzug wird der Ölstrom des Klappmechanismus umgeleitet. Ein kleiner doppelt wirkender Hydraulikzylinder schwenkt dann die beiden äußeren Kreisel um 15° nach hinten. Bei dieser Art von Grenzstreuen kommt es zu keiner Schwadbildung. Das Futter wird gleichmäßig verteilt und landet dort, wo es aufgenommen wurde.
Der HIT 8.9 T ist eine schlagkräftige Maschine, die vor allem für die kleinstrukturierteren Grünlandbetriebe mit kleineren Traktoren in den Alpen und im Alpenvorland passt. Das ruhigere Fahrverhalten, die „echte“ Vorgewendestellung und die Grenzstreueinrichtung rechtfertigen unserer Meinung nach den um 3.300 Euro höheren Preis gegenüber dem Hit 8.91 T. Unsere gut ausgestattete Testmaschine kostet laut Preisliste 28.382 Euro inkl. MwSt.

 

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