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Global Dairy Trade-Index verzeichnet Rekordanstieg

Vollmilchpulver verzeichnet den höchsten Wert seit fünf Jahren.
Quelle: RAW4/shutterstock.com

In einem überraschend hohen Ausmaß haben sich die Notierungen für Standard-Milcherzeugnisse entwickelt: Der Gesamtindex, in dem eine Bandbreite von verschiedenen Milchprodukten und Kontrakt-Zeiträumen zusammengefasst ist, erreichte das höchste Niveau seit März 2014. Mit Ausnahme von Buttermilchpulver tendierten die Notierungen aller gehandelten Produkte nach oben, wobei Vollmilchpulver einen rekordverdächtigen Anstieg von 21 % verzeichnete.

Konkret erhöhte sich beim jüngsten GDT-Event am 2.3.2021 der Index für wasserfreies Milchfett (Butteröl) im Durchschnitt aller Kontrakte um 7,4 % auf 5.929 USD/t. Butter wurde mit 5.826 USD/t auch deutlich höher bewertet (+13,7 %). Ein geringfügiger Rückgang ergab sich beim Index für Buttermilchpulver, der um 0,3 % auf 3.144 USD/t nachgab. Die Notierung für Cheddar-Käse stieg im Mittel um 1,3 % auf 4.280 USD/t, Laktose verzeichnete mit 1.278 USD/t ein Plus von 4,9 %.

Notierung für Vollmilchpulver geht durch die Decke

Die Milchpulver-Notierungen konnten sich bei der jüngsten GDT-Auktion weiter befestigen. Während sich der Index für Magermilchpulver um 3,5 % auf 3.302 USD/t verbesserte, schoss die Notierung für Vollmilchpulver – das umsatzstärkste Produkt dieser Auktion – senkrecht in die Höhe. Sie legte um 21 % auf einen mittleren Wert von 4.364 USD/t zu. Seit November 2020 tendiert die GDT-Notierung von Vollmilchpulver nach oben, nun wird der höchste Wert seit fünf Jahren verzeichnet.

In Summe wurden beim jüngsten GDT-Event Molkereiprodukte im Umfang von 25.554 t verkauft, damit lag die Menge erneut unter dem Niveau der vorhergehenden Auktion (26.883 t). Die Zahl der teilnehmenden Bieter erhöhte sich gleichzeitig von 152 auf 180.

Geringeres Angebot und hohes Käuferinteresse

Die internationalen Analysten zeigen sich vom starken Anstieg des GDT-Index überrascht, werten ihn aber als Zeichen der Stabilität am globalen Milchmarkt. Dass die Notierung für Vollmilchpulver um 21 % zulegen konnte, habe wohl niemand erwartet, wird betont. Eine Ursache dafür sei der Umstand, dass das Angebot an der Global Dairy Trade diesmal relativ gering war, weil die Milchanlieferungen in Neuseeland ihren saisonalen Höhepunkt bereits überschritten haben. Rabobank-Expertin Emma Higgins verweist zudem auf die deutlich gestiegene Nachfrage in Südostasien. Noch deutlicher kommt dies in der Analyse der neuseeländischen ASB Bank zum Ausdruck: Die chinesischen Bieter hätten diesmal fast ein “aggressives Kaufverhalten” gezeigt, offenbar seien die Lagerbestände an Standard-Milchprodukten in der Volksrepublik derzeit nicht besonders hoch, weshalb man sich nun verstärkt mit Ware eindecke. Dass auch die längerfristigen Lieferkontrakte ein stabiles Preisgefüge aufweisen, sei ein gutes Zeichen, wird betont.

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