AckerbauPflanzenschutzGlyphosat bekommt mildes Urteil im US-Gesundheitsreport

Glyphosat bekommt mildes Urteil im US-Gesundheitsreport

Quelle: Hersteller

Der von US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. vorgelegte Bericht „Make America Healthy Again“ (MAHA) fällt in Bezug auf Pflanzenschutzmittel weniger drastisch aus als zunächst befürchtet. Konkrete Forderungen nach Änderungen in der Regulierung, etwa des Herbizidwirkstoffs Glyphosat, enthält das Dokument nicht.

Der Bericht, der sich mit möglichen Ursachen chronischer Erkrankungen bei Kindern in den USA befasst, wurde am Donnerstag (22.5.) von Kennedy gemeinsam mit US-Präsident Donald Trump vorgestellt. Noch in der Vorwoche kursierten Gerüchte, Kennedy wolle Glyphosat als potenziell gesundheitsgefährdend einstufen. Infolge verlor die Aktie des Glyphosatherstellers Bayer AG zwischenzeitlich deutlich an Wert. Im MAHA-Bericht findet sich dazu jedoch keine entsprechende Aussage.

Pflanzenschutzmittelwirkstoffe werden darin dennoch als ein möglicher Risikofaktor genannt. Der Bericht verweist beispielsweise auf einzelne Studien, die Glyphosat mit Krebserkrankungen und Entwicklungsstörungen in Verbindung bringen. Auch der in der EU seit Jahrzehnten verbotene, aber in den USA weiterhin verwendete Herbizidwirkstoff Atrazin wird genannt. Atrazin könne unter anderem endokrinschädliche Wirkungen haben, warnt der MAHA-Report.

Glyphosat in der US-Landwirtschaft wichtig

In den USA spielen glyphosathaltige Herbizide für die Landwirtschaft eine große Rolle. Häufig wird das Unkrautbekämpfungsmittel in Kombination mit glyphosatresistenten Sorten von Mais, Soja oder Baumwolle eingesetzt. Nicht zuletzt deswegen dürfte die von Kennedy eingesetzte MAHA-Kommission vor allzu drastischen Aussagen gegenüber dem Wirkstoff zurückgeschreckt sein.

Tatsächlich wird in dem Bericht anerkannt, dass jähe Änderungen bei landwirtschaftlichen Praktiken „nachteilige“ Effekte auf die amerikanische Landwirtschaft sowie die heimische und globale Lebensmittelverfügbarkeit haben könnten. „Maßnahmen, die Pflanzenschutzmittel über die vom Kongress festgelegten risikobasierten und wissenschaftlichen Standards hinaus weiter regulieren oder einschränken, müssen sorgfältig geprüft werden“, heißt es.

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