AgrarpolitikGriechenland: GAP Gelder unrechtmäßig ausbezahlt?

Griechenland: GAP Gelder unrechtmäßig ausbezahlt?

Zahlreiche Personen gaben sich als Junglandwirte oder neue Landwirte aus und erhielten Zahlungen, die durch die GAP finanziert wird.
Quelle: shuttertock.com/Savvapanf Photo

In Griechenland haben sich offenbar Kriminelle an Fördergeldern aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) bereichert. Der Minister für Migration und vormalige Chef des Agrarressorts, Makis Voridis, ist als Reaktion auf Enthüllungen über mutmaßlichen Betrug bei Agrarsubventionen von seinem Amt zurückgetreten. Das teilte Voridis am 27.6.2025 auf der Plattform X mit, beteuerte dabei jedoch, dass er sich nichts habe zu Schulden kommen lassen. Ähnlich äußerte sich auch Griechenlands stellvertretender Außenminister Tasos Chatzivasiliou auf seiner Webseite. Medienberichten zufolge gaben darüber hinaus noch zwei weitere stellvertretende Minister ihre Ämter zurück.

Falsche Angaben gemacht

Die Europäische Staatsanwaltschaft (EUStA) hatte bereits Ende Mai mitgeteilt, gegen ein mutmaßlich organisiertes Betrugssystem im Zusammenhang mit Agrarfördermitteln sowie Korruption von Amtsträgern der griechischen GAP-Zahlstelle (OPEKEPE) zu ermitteln. Der EUStA zufolge gaben sich zwischen 2019 und 2022 zahlreiche Personen als Junglandwirte oder neue Landwirte aus und erhielten Zahlungen aus der nationalen Reserve, die durch die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) finanziert wird. Dafür seien falsche Erklärungen zu Besitz oder Pacht von förderfähigem Weideland gemacht worden, wodurch der Anschein aktiver landwirtschaftlicher Tätigkeit erweckt worden sei.

Den Behördenangaben zufolge handelte es sich in den meisten Fällen bei den deklarierten Flächen um öffentliches Land, das zuvor Viehzüchtern ohne eigene landwirtschaftliche Flächen zur Nutzung zugewiesen worden war. Die deklarierten Weideflächen lagen laut der EUStA häufig weit entfernt vom tatsächlichen Wohnsitz der Personen, die vorgaben, diese Flächen zu besitzen oder gepachtet zu haben. In den Folgejahren bis 2024 sollen dieselben Personen falsche Tierbestandsmeldungen eingereicht haben, um erneut öffentliches Weideland zugewiesen zu bekommen. Dieses sei dann genutzt worden, um Zahlungsansprüche aufrechtzuerhalten.

Am 19. Juni teilte die EUStA mit, dass sie im Zuge der Ermittlungen Hinweise auf eine mögliche Beteiligung zweier ehemaliger Minister an der Veruntreuung von EU-Agrarfördermitteln im Rahmen ihrer Amtsausübung gefunden habe. AgE

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