Das Landwirtschaftsministerium erarbeitet jedes Jahr den „Grünen Bericht“, der einen Überblick über die Situation der österreichischen Land- und Forstwirtschaft des Vorjahres gibt. Nach Beschlussfassung im Ministerrat wurde der Bericht über das Wirtschaftsjahr 2021 an das Parlament zur dortigen Diskussion übermittelt.
Nach dürren Jahren wieder positive Entwicklung
Die Auswertung der Buchführungsdaten von knapp 2.000 land- und forstwirtschaftlichen Betrieben für das Jahr 2021 zeigt eine positive Entwicklung: Zum ersten Mal seit 2017 ist bei der Einkommensentwicklung ein Plus zu verzeichnen, auch der Agrar-Außenhandel hat sich erhöht. Gleichzeitig stehen die bäuerlichen Familienbetriebe aufgrund der gestiegenen Betriebsmittelkosten und des Klimawandels aber zunehmend unter Druck.
Durchschnittlich hat das Einkommen 2021 um 15% auf 32.150 Euro je bäuerlichen Betrieb zugenommen. “Diese positive Entwicklung ist auf zwei Faktoren zurückzuführen: Erstens, unsere Covid-Unterstützungen haben gewirkt. Mit Umsatzersatz, Verlustersatz, Härtefallfonds, Ausfallsbonus und weitern Maßnahmen haben wir unsere Familienbetriebe bestmöglich durch die Pandemie gebracht. Der zweite Grund sind Preisanstiege bei agrarischen Produkten, etwa bei Holz, Getreide und Milch, nach Jahren der gedämpften Preissituation“, erklärt Totschnig. Im Zehnjahresvergleich zeige sich allerdings nach wie vor eine Stagnation. “Während andere Berufsgruppen eine kontinuierliche Steigerung verzeichnen, stehen wir noch nicht einmal bei den Einkommen, die unsere Bäuerinnen und Bauern 2012 hatten“, berichtete Landwirtschaftsminsiter Norbet Totschnig, und erinnert: “Das Einkommen ist die Voraussetzung dafür, dass unsere Betriebe betriebliche Umbauarbeiten für mehr Tierwohl, Klimaschutz und Biodiversität stemmen können.“
Agrarischer Produktionswert bei knapp 11 Milliarden Euro
Die landwirtschaftliche Produktion hat im Vorjahr rund 1,2% zur Bruttowertschöpfung beigetragen. Der Produktionswert der Land- und Forstwirtschaft lag bei rund 10,9 Mrd. Euro. Österreichs agrarischen Exporte haben sich 2021 um 8,5% auf 13,84 Mrd. Euro erhöht. “Hier zeigt sich einmal mehr der enorme Wirtschaftsfaktor, zu dem unsere Bäuerinnen und Bauern beitragen. Sie versorgen uns nicht nur mit regionalen Lebensmitteln, pflegen Almen und Wälder, sondern sorgen auch für Wohlstand in den Regionen“, betonte der Minister abschließend.
Link zum Grünen Bericht: https://gruenerbericht.at
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