AckerbauGummistiefel statt Lack­schuhe

Gummistiefel statt Lack­schuhe

Wenn ich aus meinem Bürofenster schaue, sehe ich einen verregneten Herbsttag. Dicke Tropfen prasseln auf die Wiesen und Felder. Andererseits schwenkt mein Blick auch auf meinen Stehkalender. Dort sind natürlich die Termine für die Ansaat von Begrünung und Co. rot markiert. Nicht mehr lange und die Fristen sind verstrichen. Innerlich sehe ich schon das Bild vor mir, wie viele Bauern gezwungenermaßen im nassen Acker herumschmieren, um fristgerecht ihre Pflicht für das sogenannte Umweltprogramm zu erfüllen. Als Bauer greift man sich bei dieser Vorstellung natürlich auf den Kopf, denn schon als kleiner Bub habe ich gelernt: Wenn die Erde am Stiefel klebt, man nicht in den Acker geht. Heutzutage wohl eher fährt, aber sonst würde sich das Sprichwort ja nicht mehr reimen. Leider nützen alle guten Weisheiten nichts, wenn man seine Fördermaßnahmen erfüllen will. Schade, denke ich mir, denn mit solchen Aktionen schadet man dem Boden mehr als dass man ihm hilft.

Dieses Beispiel zeigt wieder einmal anschaulich, dass viele politische Entscheidungen am Schreibtisch und nicht am Acker entschieden werden. Straffe Förderfristen sind zwar schnell festgelegt, aber nicht immer mit der Natur zu vereinbaren. Ich würde mir wünschen, dass unsere Politiker ab und zu Anzug und Lackschuhe gegen Blaumann und Gummistiefel tauschen würden und selbst in der Natur am Acker stehen, dann würden vielleicht nicht so viele praxisfremde Entscheidungen getroffen werden.

Übrigens: Tipps für die richtige Bodenbearbeitung bei nassen Bodenverhältnissen finden Sie hier.

 

 

 

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