Schafe und ZiegenSchafHarnsteinerkrankung beim Schafbock

Harnsteinerkrankung beim Schafbock

Quelle: Foto: Lang

Als Schaf- oder Ziegenhalter sollten Sie über die Harnsteinerkrankung und ihre Entstehung Bescheid wissen, denn es gibt nur eine echte Maßnahme gegen diese Erkrankung: zu verhindern, dass sich überhaupt ein Stein bildet. Und dies liegt ganz in der Hand des Tierhalters. Frisst ein Bock nicht wie üblich oder gar nicht, wirkt er abgeschlagen und matt, ohne zu fiebern, setzt er häufig kleine Mengen oder gar keinen Harn ab, zieht er den Bauch auf oder knirscht er mit den Zähnen, so muss man unmittelbar an diese Erkrankung denken. Weitere Symptome sind verwaschene Lidbindehäute und eine nach Harn riechende Atemluft. Oftmals tritt die Erkrankung nach Transporten oder Stress des Tieres auf, wie es auch nach einer Ausstellung oder Versteigerung der Fall sein kann.

So kommt es zur Steinbildung

Obwohl es in der Zusammensetzung der Harnsteine Unterschiede geben kann, haben sie doch alle eines gemeinsam: Aufgrund einer Überkonzentration bestimmter von der Niere ausgeschiedener Substanzen verklumpen diese und in Folge kommt es zu einer teilweisen oder vollständigen Verstopfung der Harnröhre. Diese ist beim Bock wesentlich länger und dünner als beim weiblichen Tier, weshalb bereits relativ kleine Steinchen das Krankheitsbild hervorrufen können. Die häufigsten Steine beim Schaf sind Phosphatsteine. Sie sind die Folge eines engen Kalzium-Phosphor-Verhältnisses in der Fütterung. Werden Böcke mit getreide- oder kleiehaltigem Kraftfutter (enthält viel Phosphor) gefüttert, kommt es bei gleichzeitig mangelnder Gabe von Futterkalk zu einer überhöhten Phosphorausscheidung über die Niere. Oft sind es gleich mehrere solcher zwei bis vier Millimeter großen Steinchen, die die Harnröhre vollständig verschließen. Kann der Bock Harn nur tröpfchenweise oder gar nicht absetzen, staut sich der Harn zurück in die Niere. Dies beeinträchtigt die Nierenfunktion derart, dass vor allem Harnstoff nicht aus der Blutbahn über die Nieren abfiltriert werden kann. Es kommt zur Urämie mit all den oben beschriebenen Symptomen.
Wie Sie mit der richtigen Futterration Harnsteine vermeiden können, lesen Sie in Schafe & Ziegen aktuell 5/2017.

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