AckerbauAlternative KulturenHeimische Kichererbsen stehen vor Virusproblem

Heimische Kichererbsen stehen vor Virusproblem

Kichererbsen
Kichererbsen
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Virale Krankheitserreger könnten eine Bedrohung für die Kichererbsenproduktion in Deutschland darstellen. Darauf deuten Ergebnisse einer kürzlich in der Fachzeitschrift „Journal of Plant Diseases and Protection“ veröffentlichten Studie hin. Darin fand das Forschungsteam unter der Leitung des Leibniz-Instituts DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen bei mehr als der Hälfte der analysierten Proben von Kichererbsen eine oder mehrere Virusinfektionen.

Da wenig Wissen über das Vorkommen und die potenziellen agronomischen Auswirkungen viraler Pathogene in hierzulande angebauten Kichererbsen besteht, hatten die Forschenden über zwei Jahre Proben von Kichererbsen aus Sachsen-Anhalt und Brandenburg genommen und diese auf bekannte Pflanzenviren hin untersucht. Dabei entdeckten sie auch erstmals Infektionen mit dem sogenannten Pea necrotic yellow dwarf virus (PNYDV), das Hülsenfrüchtler wie Erbsen befällt und dort zu erheblichen Ertragsverlusten führen kann. Die Krankheit äußert sich beispielsweise durch gelb gefärbte Blätter oder ein gehemmtes Pflanzenwachstum.

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Kichererbse in Deutschland einem hohen Infektionsdruck ausgesetzt ist – insbesondere, wenn sie in der Nähe von Erbsenfeldern angebaut wird, die ebenfalls von diesen Viren befallen sein können“, betonte Studienleiter Dr. Björn Krenz von der DSMZ. Aus Sicht der Beteiligten macht dies die Entwicklung resistenter Sorten und integrierter Managementstrategien erforderlich. Zwar steckt der Anbau hierzulande noch in den Kinderschuhen. Da jedoch die Nachfrage das heimische Angebot übersteigt, könnte die Kichererbse aufgrund ihrer Trockentoleranz für einige Landwirte interessant werden. 

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