BioAcker und GrünlandHeu oder Grassilage für Milchkühe?

Heu oder Grassilage für Milchkühe?

Kühe beim Heu fressen
Belüftungsheu enthält viel Zucker, der es überaus schmackhaft macht.
Quelle: Matthias Lins

Heumilch ist beliebt und lässt sich gut vermarkten. Aus diesem und vielen weiteren Gründen setzen viele Betriebe auf die Heuproduktion. Quer über alle Betriebsgrößen werden Fahrsilos leer gelassen und riesige Heubergehallen gebaut. Ein Grund sich mit den Unterschieden von Heu und Grassilage am Bio-Milchviehbetrieb auseinanderzusetzen.

Das Heu von heute

Beim Blick hinter die Kulissen bei einem Heu-Profi werden Silobetriebe feststellen, dass sie wenig Ahnung von der Qualitätsheuerzeugung haben. Heu kann heutzutage in unterschiedlichster Art und Weise hergestellt werden. Eine grobe Unterteilung umfasst das Boden- und Belüftungsheu. Das bodengetrocknete Heu ist die altbekannte, klassische Variante, bei der Landwirte auf mindestens drei heiße Tage hoffen und viele Stunden mit Kreiseln verbringen. Heuprofis schlagen bei diesem Konzept die Hände über dem Kopf zusammen. Für sie wäre das pure Qualitätsvernichtung. Sie bringen bereits das angewelkte Gras, nicht sonnengetrocknetes Heu, auf den Betrieb, um es dort kontrolliert und schonend unter Dach zu trocknen. Früher starteten die Bauern nach dem Heu-Einfahren große Heukanonen, die gemeinsam mit Heulüftern die heiße Luft in den Heustock drückten. Einzelne Betriebe haben sich jedoch schon vor Jahren vom Heizöl verabschiedet und stattdessen mit Stückholz- oder Hackschnitzelöfen heiße Luft produziert. Nach diesem System arbeiten immer noch einige Grastrocknungen in Süddeutschland. Sie verwenden als Energieträger bisher meist Gas, das jedoch zunehmend ersetzt wird. Allerdings wird hierbei das Trockengrün nicht als Heu, sondern in Form von Pellets, auch Grascobs genannt, wieder an den Landwirt abgegeben.

Mittlerweile setzen viele Heumilchbetriebe statt der heißen Luft immer öfter auf trockene, entfeuchtete Luft. Sogenannte Heu-Entfeuchter-Anlagen gelten heutzutage als High-End-Variante in der Qualitätsheuherstellung. Dabei wird der Luft mit Umgebungstemperatur das Wasser entzogen und das Heu anschließend per Gebläse in den Heustock gedrückt. Sensoren und jede Menge Elektronik liefern Informationen und bilden den Trocknungsprozess für den Heuprofi ab. Mähaufbereiter verwenden Silo- und Heubetriebe gleich oft oder gleich selten. Viele Heubetriebe im Westen Österreichs arbeiten mit Hangflächen, dort sind schwere Aufbereitermähwerke nicht gerne gesehen.

Aufbereiter beim Mähen
Aufbereiter werden sowohl beim Silieren als auch beim Heuen verwendet. Ihr hohes Gewicht begrenzt den Einsatz im Berggebiet.
Quelle: Matthias Lins

 

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • Kurze Grassilage
  • Bröckelverluste
  • Unterschiedliche Grundfutterleistung
  • Anderes Kraftfutter
  • Erfolgreich melken

 

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