RindIBR/IPV in Tirol festgestellt

IBR/IPV in Tirol festgestellt

Die Infektionskrankheit IBR/IPV ist nicht auf Menschen übertragbar und stellt keine Gefahr für Menschen oder Lebensmittel dar.
Quelle: Archiv

Zwei von drei aus Deutschland auf einen Milchviehbetrieb im Bezirk Innsbruck-Land verbrachte Rinder zeigten Ende November bei einer Stichprobenkontrolle Reaktionen auf die virusbedingte Rinderkrankheit IBR/IPV. Der betroffene Milchviehbetrieb sowie ein Kontaktbetrieb mit Fleischrindern sind mittlerweile behördlich gesperrt, um eine Weiterverbreitung zu verhindern. “Die Infektionskrankheit IBR/IPV ist nicht auf Menschen übertragbar und stellt keine Gefahr für Menschen oder Lebensmittel dar. Sie bringt aber erhebliche wirtschaftliche Einbußen für die bäuerlichen Betriebe mit sich”, erläutert Paul Ortner der stellvertretende Landesveterinärdirektor.

Viele Tiere der Herde Virusträger

Die weiterführenden Untersuchungen haben ergeben, dass beinahe alle untersuchten Rinder des Milchviehbetriebes Antikörper auf IBR/IPV aufweisen. Damit sind sie Virusträger und können den Erreger weiterverbreiten. “Somit muss der gesamte Tierbestand dieses Betriebes geschlachtet werden”, erklärt Ortner die Vorgangsweise in der Seuchenbekämpfung. Für den betroffenen Betrieb, der zwar eine Entschädigung erhält, ist dies ein schwerer Schlag. Die Bestandsuntersuchungen im Kontaktbetrieb laufen noch.

Aufgrund der derzeit vorliegenden Untersuchungsergebnisse kann noch nicht abgeschätzt werden, wie der betroffene Bestand angesteckt wurde. “Wir setzen nun alles daran, den Ursprung zu finden und starten ein groß angelegtes Untersuchungs- und Überwachungsprogramm. Oberstes Ziel ist es, den ausgezeichneten Gesundheitszustand der heimischen Rinderbestände sowie die IBR/IPV-Freiheit aufrechtzuerhalten”, so Ortner. Die österreichischen Rinderbestände sind seit vielen Jahren amtlich anerkannt frei von IBR/IPV. Dies bringt wesentliche Erleichterungen im Viehverkehr.

Der letzte Ausbruch von IBR/IPV in Tirol gab es 2015. Damals waren in dem Bundesland 18 Betriebe mit 175 Rindern betroffen. Um die Ausbreitung zu verhindern, wurde ein temporärer Handelsstopp im Viehverkehr verfügt. Auch die Viehversteigerungen wurden eingestellt.

Keine Auswirkungen auf Milch und Fleisch 
IBR/IPV ist eine durch Herpesviren hervorgerufene Krankheit, die unter Rinderbauern auch als “Buchstabenkrankheit” bekannt ist. Sie befällt die oberen Atemwege der Rinder und führt zu wirtschaftlichen Verlusten. Für Menschen ist IBR/IPV völlig ungefährlich, da keine Empfänglichkeit für dieses Virus besteht. Auch gibt es keine Auswirkungen auf Lebensmittel wie Milch und Fleisch.
Mit IBR/IPV infizierte Rinder können Fieber haben. Sie zeigen Ausfluss aus Nase und Augen und neigen zu Aborten. Nach einer Infektion sind die Tiere lebenslang Virusträger. Bei Stress kann die Krankheit jederzeit wieder ausbrechen. Neben Österreich haben nur Deutschland, Skandinavien, die Provinz Bozen und die Region Aosta in Italien sowie Tschechien und die Schweiz den Status der von der EU amtlich anerkannten IBR/IPV-Freiheit. (AIZ)

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