ForstInitiative für sichere Forstarbeit

Initiative für sichere Forstarbeit

Eine regelmäßige Weiterbildung ist für die Sicherheit bei Forstarbeiten unbedingt erforderlich.
Quelle: SVB

Durch Schulungsmaßnahmen und finanzielle Anreize beim Ankauf von Schutzausrüstung soll das Risiko massiv verringert werden, das trotz technologischer Fortschritte nach wie vor besteht. “In den vergangenen Wochen musste eine Häufung von Forstunfällen, vermehrt leider auch mit tödlichem Ausgang, festgestellt werden. Wir haben daher umgehend eine Offensive für sichere Forstarbeit gestartet”, betont Landesrat Hans Seitinger. “Unser Wald schafft Arbeitsplätze für 55.000 Menschen, aber die Forstarbeit ist auch mit großen Gefahren verbunden. Mit dieser Sicherheitsoffensive tragen wir dazu bei, die wertvolle Ressource Holz möglichst sicher nutzen zu können, denn Sicherheit geht vor”, so Seitinger.

Forstarbeit braucht viel Erfahrung

Allein im vergangenen Jahr gab es in der Steiermark 353 Verletzte bei Forstunfällen. Die meisten passieren laut Statistik infolge von Unachtsamkeit und Fehleinschätzungen sowie durch den falschen Umgang mit der Motorsäge. Ursache vieler Verletzungen ist die mangelnde Kenntnis über die spezifischen Gefahren bei der Waldarbeit sowie das Fehlen der entsprechenden persönlichen Schutzausrüstung (Schnittschutz-Hose, Forst-Sicherheitsjacke, Forst-Sicherheitsarbeitsschuhe, Schnittschutz-Handschuhe, Schutzhelm und Erste-Hilfe-Paket). “Forstarbeit braucht viel Erfahrung – wer diese nicht hat, sollte diese gefährliche Arbeit unbedingt einem Profi überlassen”, so Seitinger. Mit der Offensive für sichere Forstarbeit unterstützt das Lebensressort des Landes Steiermark den Ankauf von Schutzausrüstung. Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Förderung ist der Besuch einer entsprechenden eintägigen forstlichen Sicherheitsschulung. Diese wird etwa von der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl angeboten. “Ich bitte alle Forstarbeiter, dieses Angebot des Landes wirklich in Anspruch zu nehmen, denn Unfälle verursachen oft großes Leid, das mit einfachen Präventionsmaßnahmen zu verhindern gewesen wäre”, appelliert Seitinger.

Grundregeln zu sicheren Waldarbeit

Neben der Unfallprävention durch das Absolvieren einer Ausbildung und dem Tragen der Schutzausrüstung sorgen für eine höhere Sicherheit auch die Verwendung einer Notfallkarte (Anfahrtsbeschreibung, Koordinaten) sowie das Berücksichtigen der “Grundregeln zur sicheren Waldarbeit”, die folgendermaßen lauten:

  • Vermeiden Sie es unbedingt, alleine zu arbeiten.
  • Notfallkarte mit Anfahrtsbeschreibung und Koordinaten für Rettungskräfte erstellen.
  • Absicherung des Einsatzortes durch Warntafeln “Befristetes Forstliches Sperrgebiet, Gefahr durch Waldarbeit, von … bis …”.
  • Tragen Sie stets die vollständige persönliche Schutzausrüstung.
  • Verwenden Sie nur einwandfrei funktionierende Geräte und Werkzeuge.
  • Ermitteln sie vor Arbeitsbeginn die örtlichen Gefahrenpotenziale, wie zum Beispiel Windwürfe, Käferbäume, Felsabstürze, Stromleitungen, Totholz etc.
  • Bei schlechter Witterung (Sturm, Nebel etc.) die Arbeit einstellen.
  • Fahrzeug abfahrbereit abstellen. Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen und Kenntnisse regelmäßig auffrischen.

Details zur Förderung

Der Ankauf von privater, persönlicher Schutzausrüstung im Wert von 250 bis 500 Euro wird mit 100 Euro gefördert. Für Anschaffungen über 500 Euro beträgt die Förderung 200 Euro. Als Grundlage dient der Rechnungsbetrag (inkl. USt). Alle Ausrüstungsteile einer privaten Schutzausrüstung können in beliebiger Kombination im Rahmen dieser Förderung angekauft werden. Diese Initiative wird vom Land Steiermark mit insgesamt 30.000 Euro unterstützt. Beantragungen sind bis 31. Dezember 2021 möglich. Die einschlägige Schulung darf nicht länger als zwei Jahre zurückliegen, der Ankauf der Schutzausrüstung darf nicht durch eine andere Förderstelle unterstützt werden.

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