In Österreich wächst mehr Holz nach als genutzt wird. Laut Waldinventur werden derzeit 89 % des Zuwachses geerntet. Damit das so bleibt, ist die nachhaltige aktive Bewirtschaftung des Waldes im österreichischen Forstgesetz festgeschrieben. Der Holzvorrat steigt weiterhin an und erreicht einen Höchststand von 1,2 Mrd. Vorratsfestmetern im Gesamtwald. Ein Indikator für eine verbesserte Biodiversität im Wald ist das Totholz, das um 18 % zugenommen hat.
Die Waldflächen vergrößern sich vor allem in den gebirgigen Regionen im Westen Österreichs. Sie werden entweder aufgeforstet oder es entsteht von Natur aus Wald. „Der Klimawandel führt zwar zu einem Anstieg der Waldgrenze, dieser verläuft aber sehr langsam“, führt Peter Mayer, Leiter des BFW aus.
Wildverbiss hemmt notwendige Verjüngung der Waldbestände
Gleichzeitig beeinflussen die natürlichen Waldbewohner auch das Ökosystem Wald. Schalenwild wie Reh und Hirsch ernähren sich auch von jungen Waldbäumen. „Der Bestand an Schalenwild nimmt seit vielen Jahrzehnten laufend zu und ist für eine gesunde Entwicklung der Waldverjüngung zu hoch”, erläutert Mayer und verweist darauf, dass die vorhandene Verjüngung auf einer Fläche von 420.000 ha Wald durch Verbiss geschädigt ist. Hier sei eine Reduktion auf die Hälfte in den nächsten Jahren erforderlich, um eine Trendumkehr einzuleiten. „Dieses Verjüngungsdefizit ist vor allem im Schutzwald ein großes Problem“, so Mayer.
Trend zum Laubholz verbessert Klimafitness
Die Waldinventur zeigt zudem, dass sich der Trend zu mehr Laubholz fortsetzt und damit die Klimafitness sowie die Biodiversität im Wald verbessert. Nadelholzreinbestände haben im letzten Jahrzehnt um 6 % abgenommen und Laubholzmischbestände um den gleichen Prozentsatz zugenommen. Auch Laubholzreinbestände haben deutlich – um 8 % – zugelegt.
Über die Waldinventur
Die Waldinventur wird seit 1961 durchgeführt und ist die größte Untersuchung des österreichischen Waldes. Dafür werden an mehr als 11.000 Probeflächen Erhebungen durch Experten vorgenommen. Dabei kommen modernste Techniken wie Satelliten- und digitale Luftbilder zum Einsatz. Die Ergebnisse und Details der Waldinventur sind hier abrufbar.
Kommentare