BioBio-BauernKäse gemeinsam vermarkten

Käse gemeinsam vermarkten

Bio aus dem Tal
Quelle: Christian Fischbacher (www.cfmedia.at)

Kleinarl im Salzburger Pongau ist eine Gemeinde mit rund 800 Einwohnern. Eingebettet zwischen Bergen bietet der Ort Winter wie Sommer jede Menge Sport- und Erholungsmöglichkeiten. Im Winter zählt Kleinarl schon fast 200.000 Nächtigungen, im letzten Sommer waren es 140.000. Perfekt, um die hofeigenen Milchprodukte an die Gäste zu vermarkten, dachten sich Rupert Viehhauser (42), Christoph Gwehenberger (40) und Markus Schadreiter (24). Sie selbst sind Vermieter und „fanatische Bauern“, wie sie selbst sagen. So beschlossen die drei vor rund sieben Jahren in die Direktvermarktung einzusteigen.

Wachsen geht nicht

„Bei uns in der Region hört kein Bauer auf, es gibt kaum Pachtflächen“, erklärt Rupert Viehhauser. Da also kein Wachstum möglich ist, kam die Idee in die Wertschöpfungstiefe zu investieren. Zudem häuften sich Anfragen von Gästen und dem örtlichen Tourismus, ob es möglich wäre bäuerliche Produkte unter einer Dachmarke anzubieten. So entstand die Idee, eine eigene, kleine Käserei zu bauen. Als Standort eignete sich der Hof von Familie Schadreiter, denn Markus Schadreiter hatten den Wunsch, den bisher im Nebenerwerb geführten Hof in den Vollerwerb zu bringen. Die drei Bauern kennen sich schon seit ihrer Kindheit, sie sind miteinander verwandt. Bereits ihre Väter haben gut zusammengearbeitet. Sie selbst haben die Zusammenarbeit mit Maschinengemeinschaften noch weiter vertieft. Gemeinsam sahen sie sich Käsereien an und schmiedeten Pläne. „Uns war klar, dass die Käserei für einen allein zu viel Arbeit bedeutet“, so Rupert Viehhauser. Dasselbe galt für die Investition. Die Gesamtinvestitionssumme lag bei ca. 550.000 Euro – ohne den Rohbau des Gebäudes. Zu dritt verteilt sich hier die Last auf mehrere Schultern. Sie gründeten eine GmbH, bei der jeder ein Drittel Anteile besitzt. Mit viel Eigenleistung – praktischerweise sind zwei gelernte Zimmerer im Team – bauten sie schließlich im Jahr 2018 die Käserei.

Markus Schadreiter
Markus Schadreiter macht derzeit die Ausbildung zum Käsemeister und ist bei der Käserei angestellt.
Quelle: Christian Fischbacher (www.cfmedia.at)

Skeptisch aufgenommen wurden ihre Pläne bei einigen Berufskollegen: Wenn drei Bauern im Tal die Milch nicht mehr an die Molkerei (Salzburg Milch) liefern, könnte vielleicht die Milchsammlung gefährdet sein. „Wir haben von Anfang auf gute und offene Kommunikation mit unserer Genossenschaftsmolkerei gesetzt und dabei versucht, Bedenken auszuräumen”, sagt Christoph Gwehenberger. So wird von den drei Bauern sehr genau darauf geachtet, während des ganzen Jahres eine stabile Menge an die Molkerei abzuliefern. Für die drei war klar, dass die Hofmolkerei ein Teil des Ganzen ist und nicht überhandnehmen soll. „Wir kaufen bei unserer Molkerei die Produkte ein, die wir selbst nicht herstellen, und bieten sie natürlich auch unseren Gästen an“, so Viehhauser.

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • Jeden zweiten Tag wird gekäst
  • So entsteht der Käse
  • So wird vermarktet
  • Warum es passt

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