ForstKein Christbaum für den Petersplatz in Rom?

Kein Christbaum für den Petersplatz in Rom?

Quelle: Walter Chicceti/shutterstock.com

Die Einwohner der Berggemeinde Ledro im norditalienischen Trentino stemmen sich gegen die Fällung einer 30 Meter hohen und 200 Jahre alten Rottanne, die den Petersplatz in Rom während der Weihnachtszeit schmücken soll. Die Tanne steht im Ledrotal, am Passo Nota ein paar Kilometer vom Gardasee entfernt, auf 1.200 Meter Höhe.

Auf der Online-Plattform change.org wurde laut APA eine Petition gegen die Fällung der Tanne für den Petersplatz eingerichtet, die bereits 40.000 Unterschriften einheimste. Die Einwohner von Ledro richteten ein Schreiben an Papst Franziskus, um die Abholzung des Baums zu stoppen. Ein Bürgerkomitee beauftragte nun einen Anwalt, um rechtliche Schritte zum Schutz des Baumes zu unternehmen.

„Wir sind gegen dieses sinnlose Massaker von Tannen in der Weihnachtszeit“, erklärte das Komitee. „Es macht keinen Sinn, von Schäden durch den Klimawandel zu sprechen, wenn wir dann Bräuche wie diesen aufrechterhalten, dem eine jahrhundertealte Rottanne zum Opfer fallen soll. Es wäre schön, unsere Tanne zu schmücken ohne sie zu fällen. Viele junge Menschen haben in den letzten Jahren ein anderes Gefühl für die Natur entwickelt und helfen uns bei unserem Anliegen“, hieß es in einem Schreiben des Komitees.

Christbaum für Rom steht in der Kritik

Es ist nicht das erste Mal, dass der Weihnachtsbaum, der den Petersplatz ziert, im Mittelpunkt einer Kontroverse steht. Nachdem Umweltschützer gegen die geplante Fällung einer 200 Jahre alten Tanne am Apennin protestiert hatten, die dem Papst als Christbaum für den Petersplatz geschenkt hätte werden sollen, musste sich Franziskus mit einem kleineren und jüngeren Baum begnügen. Statt der Weißtanne aus einem Waldgebiet unter EU-Schutz, die die Gemeinde Rosello in der Apenninregion Abruzzen verschenken wollte, erhielt der Papst einen aus einer Baumschule.

1989, als Johannes Paul II. Papst war, kam es zu Protesten seitens österreichischer Umweltschützer gegen die Fällung einer 32 Meter hohen Fichte im oberösterreichischen Kopfing (Bezirk Schärding), die in jenem Jahr den Petersplatz schmücken sollte. Trotz Protesten des Naturschutzbundes wurde die Fichte auf einem Sattelschlepper auf die Reise nach Rom geschickt. Während des Pontifikats von Joseph Ratzinger gab es 2006 einen Aufruf des WWF der süditalienischen Region Kalabrien, die in jenem Jahr die Tanne für den Petersplatz spendete.

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