Hans Bartelme verkauft alles selbst: Eier, Suppenhühner, Würste, Schnitzel und vieles mehr. 2.500 Bio-Legehennen und 15 Mastschweine werden am Banaterhof in Rheinau (Baden-Württemberg) gehalten. Das Besondere: Hans Bartelme hat keinen Schlacht- und Zerlegeraum. Ein Metzger übernimmt diese Arbeit und bereitet Würste, Fleischstücke und Rauchwaren verkaufsfertig vor. Für den Bio-Bauern ist das die perfekte Lösung: „Damit erspare ich mir die Investition in einen Verarbeitungsraum und kann mich auf die Vermarktung konzentrieren.“
Einmal im Monat wird geschlachtet. Im Vorfeld schickt der Bio-Bauer eine Bestellliste an die Kunden im E-Mail-Verteiler. Meist kommen rund 20 Bestellungen retour. Diese stellt der Landwirt übersichtlich für den Metzger zusammen und fährt ein bis zwei Schweine zum Fleischhauer. Das ist meist an einem Montag. Ein großer Vorteil sei der kurze Transport. „Der Metzger ist nur drei Kilometer entfernt. Zudem verlade ich die Schweine selbst ohne Stress. Das schmeckt man beim Fleisch“, betont Bartelme. „Das Fleisch wird beim Braten nicht kleiner. Das liegt daran, dass die Zeit vor der Schlachtung ruhig und stressfrei ist.“
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Drei Tage später, am Donnerstag, holt Hans Bartelme die abgepackte Ware ab. Der Metzger richtet sich dabei nach der Bestellliste. Schnitzel und Koteletts werden in Zweier- und Dreierpacks vakuumiert. Zuhause angekommen, wiegt Bartelme die Stücke, klebt das Etikett darauf und stellt die Pakete für die Kunden zusammen. Abgeholt werden diese im Hofladen oder auf einem der beiden Wochenmärkte, auf denen der Landwirt einen Stand hat.
Was dieser Artikel noch bereithält:
- Warum Hans Barteleme keine Mischpakete mehr anbietet
- Wie wirtschaftlich die Lohnverarbeitung ist
- Welche rechtlichen Konsequenzen die Lohnverarbeitung birgt
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