
In diesem Sommer können deutsche Obstbaubetriebe mit einer um 41 % höheren Kirschenernte rechnen als im witterungsbedingt ertragsschwachen Vorjahr. Am Freitag, 27. Juni 2025 teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit, dass die Erzeuger 2025 mit einer Gesamterntemenge an Süß- und Sauerkirschen von 49.900 t rechnen. Laut dieser ersten Erhebung am 10. Juni 2025 würde die Kirschenernte somit um 10,4 % höher ausfallen als im Durchschnitt der Jahre 2015–2024. Mit 38.200 t soll das diesjährige Aufkommen an Süßkirschen 16 % über dem Zehnjahresdurchschnitt liegen. Damit soll das ertragsschwache Vorjahr 2024 um 36,8 % übertroffen werden. Zur optimistischen Ernteerwartung tragen laut Destatis die milden Witterungsbedingungen zur Blütezeit, sowie das Ausbleiben von Spätfrösten und starken Niederschlägen bei, auch wenn dies nicht auf alle Anbauhochburgen zutrifft.
Baden-Württemberg, das bedeutendste Bundesland für Süßkirschen, erwarten für 2025 voraussichtlich 18.900 t Süßkirschen auf 2.600 ha Anbaufläche. Das wären 6,2 % mehr als im Vorjahr. In Niedersachsen erwarten die Obstbaubetriebe auf 500 ha mit 3.700 t um 24,1 % mehr Erntemenge als im Vorjahr. Auf Platz drei liegt Rheinland-Pfalz mit einer geschätzten Erntemenge von 3.600 t auf 700 ha Anbaufläche. Das würde einem Plus von 72,3 % zum Vorjahr entsprechen. In Deutschland werden insgesamt auf 5.700 ha Süßkirschen angebaut.
Weniger Sauerkirschen
Bei den Sauerkirschen soll es laut ersten Schätzungen 2025 eine Erntemenge von 11.700 t geben. Damit fällt diese voraussichtlich um 550 t oder 4,5 % kleiner aus als im Durschnitt der Jahre 2015–2024. Dennoch rechnet man im Vergleich zum ertragsschwachen Vorjahr mit einer um 56,6 % höheren Sauerkirschenernte. Ursache für die optimistische Ernteerwartung sind auch bei den Sauerkirschen die guten Wetterbedingungen im Frühjahr. Beim gesamten deutschen Sauerkirschenanbau sind zwei Drittel von 1.500 ha in drei Bundesländern konzentriert. Rheinland-Pfalz führt mit 460 ha, gefolgt von Sachsen mit 300 ha und Baden-Württemberg mit 240 ha. In Rheinland-Pfalz dürfte sich die Erntemenge vom Vorjahr verdoppeln und bei 3.700 t liegen. Baden-Württemberg hingegen verliert um knapp ein Drittel zum Vorjahr und dürfte 2.700 t Sauerkirschen ernten. In Sachsen ist die Ernte 2024 nahezu komplett ausgefallen, dieses Jahr dürfte sie bei etwa 1.800 t Sauerkirschen liegen. AgE
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