ManagementQuellen aufspüren

Quellen aufspüren

Quelle: Edegger

Es ist ein schwüler Frühsommertag im oberösterreichischen Molln. Die Gewitterwolken thronen hoch am Himmel und lassen einen baldigen Wetterumschwung erahnen. „Hoffentlich bleibt es trocken, denn zum Wassersuchen ist trockenes Wetter Pflicht. Wer eine neue Quelle sucht, sollte das immer bei Trockenheit machen, denn dann kann man sich sicher sein, dass immer Wasser fließt. Man muss wissen, dass sich im Inneren von Bergen artesische Brunnen befinden. Von ihnen rinnt das Wasser in Form von Quellen talabwärts“, erklärt uns Franz Raffelsberger, während er aus dem Auto seiner Frau steigt. Er lässt sich zu seinen Einsätzen fahren, weil ihn die Wassersuche mental sehr fordert.Franz packt sein Werkzeug aus. Viel braucht der 55-jährige Landwirt nicht. Zwei Winkelruten aus Kupfer und ein Pendel mit einem Metallring benötigt der Landwirt, um die Quellen zu finden und die Wassertiefe zu bestimmen. „Der Vorteil von uns Wassersuchern gegenüber einer Tiefenbohrung ist, dass wir auch die ungefähre Breite einer Wasserader feststellen können. So kann der Landwirt zielgerichtet graben und das gesamte Wasser auffangen. Andernfalls könnte das Wasser außen davonrinnen oder die Quelle versiegen“, erklärt uns der Oberösterreicher.

Seit Jahrzehnten im Einsatz

Dass Franz Raffelsberger heute mit der Wünschelrute für andere unterwegs ist, ist einem Unglück geschuldet. Im Jahr 1994 kam es bei Franz Raffelsberger am heimatlichen Hof zu einer Hangrutschung. Franz konnte bei der Sanierung der Hangrutschung alle Wasseradern aufspüren und so das Vorhaben deutlich beschleunigen. Im Jahr 2002, als es in Oberösterreich zu großen Unwettern kam, half Raffelsberger beim Finden von Wasseradern bei über 200 Hangrutschungen und konnte vor allem dem Land so eine Menge Geld sparen. Auf das Wünschelrutengehen brachte den 55-jährigen Landwirt ursprünglich sein Cousin. Der hat ebenfalls ein sehr feines Gespür. Franz Raffelsberger: „Es können zwar viele Menschen die Bewegungen des Wassers spüren, aber die Breite und die Tiefe einer Quelle richtig zu deuten, ist eine Gabe, die nur wenige Menschen richtig beherrschen.“ Viele Leute glauben, dass sie Wasser spüren. Oft wird das aber mit der Strahlung des Erdmagnetfelds verwechselt, klärt uns der Oberösterreicher auf, während er seine zwei Kupferruten in die Hände nimmt. Bis zu 30 Einsätze hat er als Wassersucher im Schnitt in guten Jahren. Aber nicht nur zum Quellenfinden und für Hangrutschungen wird Raffelsberger eingesetzt. „Ich wurde auch schon gerufen, wenn Personen eine Wasserleitung auf ihrem Grundstück gesucht haben“, erzählt uns der Landwirt, während er behutsam losmarschiert.

In diesem Artikel erwartet Sie noch:

  • Pendel im Einsatz
  • richtiges markieren einer Quelle

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