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Kreislaufwirtschaft mit Milchkühen

Quelle: Auinger

Franz Bicker steht am Rand eines Getreidefeldes. Die Ähren der Triticale ragen dem großgewachsenen Mann bis zur Schulter. Zwischen den Halmen ranken lila blühende Wicken. Der Landwirt greift nach einer Blüte und sagt: „Wir wollen unsere Rinder in Zukunft nur mit Futter versorgen, das wir selbst produzieren.“ Eine Kreislaufwirtschaft ist das Ziel, die gestiegenen Futterpreise beschleunigen den Prozess. Derzeit kauft Bicker noch Eiweißfutter aus der Bio-Kürbiskernölproduktion zu. Der Preis liegt bei 1,5 Euro je Kilo. „Selbst Nebenprodukte sind mittlerweile zu teuer“, erklärt er. Den Bio-Milchhof mit 160 Kühen samt Nachzucht bewirtschaftet Bicker gemeinsam mit seiner Frau Maria und den drei Söhnen. Als er den Hof 1986 von seiner Mutter übernahm, standen neun Kühe im Stall. 35.000 kg Milchquote gehörten zum Hof. „Unser Betrieb veränderte sich viele Jahre nicht, weil mein Vater starb, als ich sechs Jahre alt war“, denkt der Niederösterreicher zurück.

Futter für den Boden

Erst Maria und Franz entwickelten den Betrieb weiter. Vor 36 Jahren stellten sie auf bio um. „Damals gab es dafür keine Förderung und auch kaum Beratung. Wir trafen uns wie eine Selbsthilfegruppe“, erzählt der Landwirt.
Um ihren Rindern maximalen Komfort zu bieten, streut Familie Bicker pro Jahr 1.400 Rundballen Stroh ein. Das sei zwar mit Arbeit verbunden, aber dafür gibt es auch viel organischen Dünger für die Bio-Feldfrüchte. „Wir müssen unsere Bio-Flächen gut versorgen, um das Bodenleben zu füttern und hochwertiges Futter für unsere Rinder ernten zu können“, erklärt er. Für ihn funktioniert die Kreislaufwirtschaft am Bio-Betrieb mit Viehhaltung optimal. „Wenn du viehlos bist, musst du höllisch aufpassen, dass der Boden nicht aushungert. Wir kooperieren seit Jahren mit viehlosen Bio-Betrieben, die dadurch Kleegras und Luzerne in die Fruchtfolge integrieren können und im Gegenzug organischen Dünger von uns bekommen“, erklärt Bicker, während er vom Getreidefeld zur Weide geht. Dort grasen Fleckviehkalbinnen, zwischen ihnen liegt ein Sprungstier. Als sich der Bauer der Herde nähert, erhebt sich das massige Tier und geht auf seinen Besitzer zu. Der Votary-Sohn ist ein hornloser Vererber. Der Bio-Bauer erklärt: „Das Hornlosgen holten wir uns von den Red-Holsteins, da wir die Euterqualität unserer Herde nicht verschlechtern wollten und die Leistungssicherheit somit gegeben war.“

 

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