Schafe und ZiegenKurzrasenweide oder Top Grazing für Ziegen?

Kurzrasenweide oder Top Grazing für Ziegen?

Es wurde unter anderem untersucht, bei welchem Weidesystem die Zunahmen aber auch die Eiausscheidung der Tiere höher waren.
Quelle: Leopold Podstatzky

In der intensiven Ziegenhaltung stellt die Beweidung Landwirte vor große Herausforderungen. Auf Bio-Betrieben müssen die Tiere gemäß der Bioverordnung verpflichtend auf die Weide. Aufgrund dessen führte Bio Austria in den Jahren 2022 und 2023 das Projekt “Weideinnovationen: Neue Wege in der Weidehaltung unter schwierigen Bedingungen” durch. Für die kleinen Wiederkäuer ging es sowohl um alternative Weidesysteme als auch um innovative Saatgutmischungen.

Kleine Fläche mit langem Gras

Auf einem Ziegenbetrieb wurden auf 1,6 ha zwei Versuchsweideflächen neu angelegt. Eine Hälfte wurde als Kurzrasenweide mit einer durchschnittlichen Aufwuchshöhe von 10-12 cm geführt. Die verwendete Grasmischung war KWEI-Dauerweidemischung. Die andere Hälfte wurde als Top-Grazing-Weide geführt und mit einer Raumberg-Gumpensteiner Schafweidemischung mit verschiedenen Kräutern eingesät. Die Aufwuchshöhe auf der Top-Grazing-Weide betrug beim Eintreiben ca. 30 cm, die Fläche wurde maximal vier Tage beweidet und erst nach frühestens zwei Monaten wieder beweidet. Die Tiere hatten einen Unterstand mit Wasserversorgung und Salzlecksteinen. Im Hinblick auf die Parasitenbelastung wird die Kurzrasenweide kritisch gesehen, weil die relevanten Endoparasiten zum Großteil auf den ersten 6-8 cm des Aufwuchses vorkommen. Somit besteht die Gefahr, dass Ziegen bei Beweidung einer Kurzrasenweide einem hohen Parasitendruck ausgesetzt sind.

Große Fläche mit kurzem Gras

In Gegensatz dazu steht das Top Grazing. Dabei beweiden viele Tiere auf wenig Fläche einen hohen Grasbestand kurzzeitig, in der Annahme, dass der Parasitendruck geringer ist. Ein anderer Aspekt des Top-Grazings ist, dass bei dieser Form der Beweidung viel Pflanzenbestand niedergetrampelt wird und als Mulchschicht mehr Feuchtigkeit im Boden hält, was vor allem in Trockenzeiten von Vorteil ist. Mit etwa 20 kg Lebendgewicht kamen männliche, nach dem Absetzen kastrierte Ziegenkitze Anfang Juni auf die Weide.

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