LANDWIRT: Laborfleisch, was genau ist das?
Fritz TREIBER: Zellen, das können Stammzellen oder auch Muskelzellen sein, werden einem Tier entnommen und in einer Nährlösung gezüchtet. Es gibt mittlerweile schon verschiedenste Ansätze, wie man künstliches Fleisch herstellen kann. Man braucht keinen Stall, keine Aufzucht, sondern nur Nährmedien und einen Bioreaktor, aus dem das Stück Fleisch dann herauskommt.
Tiere müssen deshalb keine sterben?
Grundsätzlich nicht, das ist wie eine Biopsie. Das Tier lebt weiter und es passiert so weit nichts. Dann wird mit dem entnommenen Material gearbeitet.
Wir kennen Fotos von wunderschönen Fleischstücken aus dem Labor. Ist das bereits Realität?
Schöne Fleischstücke, wie zum Beispiel ein Steak, das hat bisher noch niemand geschafft. Das, was jetzt schon geht, ist, dass ich Zellen in einer Nährlösung habe und abzentrifugiere. Dann habe ich einen „Zellgatsch“ und kann einfache Sachen wie Hotdogs, Würstl oder Faschiertes daraus machen. Alles, was nicht in Form gebracht werden muss, ist relativ einfach herzustellen. Alles weitere, dafür ist die Technologie noch nicht so weit. Vieles wird auch unter einer Panade versteckt.
Wie kommt es dann zu Fotos mit schönen Fleischstücken?
Es wird oft geschwindelt. Da werden Fleischstücke für die Presse in verschiedenen Nährlösungen eins zu eins von einem Mitarbeiter täglich über Wochen betreut. Jedes Stück Fleisch von einem Menschen zu betreuen, ist überhaupt nicht rentabel, lohnt sich aber für Marketingzwecke.
Lesen Sie weiters in diesem Interview:
- Stellt Laborfleisch eine Konkurrenz für tierhaltende Betriebe dar?
- Ist künstliches Fleisch gesundheitsschädlich?
- Ist es möglich, neben Fleisch auch andere Lebensmittel im Labor herzustellen?
- uvw.
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