Schafe und ZiegenSchafLämmeraufzucht mit Zuckerheu

Lämmeraufzucht mit Zuckerheu

Das Zuckerheu war nicht nur für die hohe Futteraufnahme, sondern auch für die hohen Tageszunahmen der Lämmer verantwortlich.
Quelle: agrarfoto.com

Getreidekörner lagern ihre Energie in Form von Stärke ein. Wird Stärke im Pansen abgebaut, entstehen Säuren, die stark auf den Pansen-pH-Wert wirken können. Je nach Kraftfutteranteil in der Ration kann dies zu gesundheitlichen Problemen und zu einer Pansenübersäuerung führen. Demgegenüber lagert Gras seine Reservestoffe in Form von Zucker – genauer gesagt wasserlöslichen Kohlenhydraten – ein. Der Wiederkäuer hat sich im Laufe der Evolution auf die Verdauung von Gras spezialisiert und ist daher besser an die Zucker- als an die Stärkeverdauung angepasst. Da Weidegras aber nicht ganzjährig verfügbar ist, muss Heu bzw. Silage produziert werden. Konserviert man Gras in Form von Heu, kann je nach Trocknungsverfahren der natürliche Zuckergehalt mehr oder weniger erhalten bleiben. Zudem regt die Struktur des Heus die Wiederkauaktivität an, was die Speichelproduktion fördert und somit einen weiteren Vorteil für den Pansen-pH-Wert darstellt. Vor allem intensiv geführte Raygrasbestände zeichnen sich neben hohen Eiweißgehalten durch hohe Zuckerwerte aus. Bei intensiver Düngung und hoher Schnitthäufigkeit werden Zuckergehalte in Unterdachtrocknungsheu von 20 % erreicht. Demgegenüber findet man in Silagen nur geringe Zuckergehalte, weil der Großteil durch die mikrobielle Fermentation im Silo verbraucht wird.

Zucker besser als Stärke

Um die Vorteile von Zucker gegenüber Stärke in der Lämmer- bzw. Kitzaufzucht zu untersuchen, wurde an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein in Kooperation mit der ARGE Heumilch ein mehrjähriger Fütterungsversuch angelegt. Insgesamt waren 98 Lämmer der Rassen Jura und Tiroler Bergschaf bzw. Kitze der Saanenziege im Versuch. Im Folgenden wird jedoch ausschließlich auf die Lämmer eingegangen. Die Jungtiere der Rassen Jura bzw. Tiroler Bergschaf wurden bis zu einem Gewicht von 25 kg muttergebunden aufgezogen und hatten ab dem ersten Lebenstag Zugang zu Wasser, Heu und Kraftfutter. Nach Erreichen des Zielgewichts wurden sie in die Versuchsgruppen eingeteilt:

Gruppe Zuckerheu (ZH): Die erste Gruppe erhielt ausschließlich Heu bester Qualität mit einem Eiweißgehalt von rund 17 %, einem Zuckergehalt von bis zu 20 % und einem Energiegehalt von 10,6 MJ ME. Dieses Futter stammte von intensiv geführten Raygrasbeständen, die unter Dach getrocknet wurden.

Gruppe Zuckerheu+ (ZH+): Die zweite Gruppe erhielt rund 50 % Zuckerheu und 50 % energiereiches Kraftfutter bestehend aus Weizenkleie, Mais, Hafer und Gerste. Diese Mischung sollte den Energie- und Proteingehalt der Gesamtration ausgleichen. Bei der Gruppe ZH führte die hohe Grundfutterqualität zu einem Proteinüberschuss.

 

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