Tajine heißt in Marokko einerseits so viel wie „Eintopf“, andererseits heißt auch der Tontopf, in dem dieser Eintopf zubereitet wird, Tajine. Der älteste Fund einer Tajine wird im Londoner Museum aufbewahrt und auf etwa 3.000 Jahre vor Christus datiert. Es war das Kochgeschirr der Nomaden, das durch die Steppen und Wüsten Nordafrikas mitgetragen wurde. In Marokko werden Tajines nach überlieferter Tradition aus Lehmerde hergestellt und bei niedriger Temperatur gebrannt. Mittlerweile ist der vielseitige Tontopf in modernen Küchen auf der ganzen Welt beliebt und überall erhältlich.
Grundsätzlich werden einfach verschiedene Zutaten im Topf aufgeschichtet, selbiger wird mit dem Deckel auf das Feuer gestellt und dann wird gewartet, bis Fleisch und Gemüse weich und gar sind. Sobald der Deckel am Topf ist, wird kaltes Wasser in die sogenannte Dampfsperre, die Mulde oben am Deckel, gefüllt. Dies bewirkt den besonderen Kocheffekt in der Tajine: Durch wasserhaltige Lebensmittel oder durch Zugabe von Wasser, Suppe oder Wein entsteht nach etwa zehn Minuten am Feuer, am Herd oder im Rohr, Dampf im Topf. Dieser steigt nach oben, kondensiert aufgrund der Dampfsperre und kommt als Niederschlag wieder zurück. Im überwiegend islamischen Marokko wird alltäglich Schaf- oder Ziegenfleisch in der Tajine zubereitet. So lässt sich mit wenig Aufwand auch, wie in diesem Rezept beschrieben, aus dem Hals eines Soay-Schafes ein edles Gericht zaubern.
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