Schafe und ZiegenSchafLammfleisch mit Partnern vermarkten

Lammfleisch mit Partnern vermarkten

Küchenchef Leo Suppan vom Restaurant „Von der Leiten“ und Claudias Mutter Siegrid Sackl helfen beim Feinzerteilen und Verpacken des Lammfleischs.
Quelle: Konrad Liebchen

Claudia Sackls Steinerhof liegt nördlich des kleinen Dörfchens Zeltschach, nahe Friesach in Kärnten. Auf 890 m Seehöhe befindet sich der Hof mit 39 ha Forstflächen und 12 ha, teils steilem, Grünland. Von 2013 bis 2019 pachtete Claudia diesen Hof, 2019 übernahm sie ihn schließlich von ihrem Onkel Armin Rinner und stellte auf Schafzucht um. Etwa 6 ha Mähflächen werden noch von ihrem Onkel, der nach wie vor am Hof lebt, zweimal jährlich gemäht und als Heu konserviert. Er übernimmt auch die morgendliche Fütterung der Schafe in der Winterzeit. Etwa 6 ha steiles Grünland werden in Form von Hut- und Dauerweiden mit Knotengeflecht-Fixzäunen als Schafweiden genutzt. Rund 60 Mutterschafe, allesamt reine Krainer Steinschafe, nennt die Absolventin der Agrar-HAK-Althofen aktuell ihr Eigen. Obwohl für sie die Zucht über der Direktvermarktung steht, ist der Verkauf von Bio-Lammfleisch ein wichtiges und professionell geführtes Standbein. Geschlachtet und vermarktet werden im Jahr 60 bis 70 Lämmer, die nicht für die Zucht benötigt werden. Die Lämmer sind bei der Schlachtung elf bis zwölf Monate alt, es werden aber auch Altschafe verwurstet. Fünf- bis sechsmal jährlich wird geschlachtet. Eine Vermarktungspause gibt es während der warmen Sommermonate.

Mehrere Stationen

Claudia verlädt die Schlachttiere auf einen PKW-Anhänger und bringt sie zum nur 4 km entfernten Lohnschlachtbetrieb Naturhof Kerschbaumer in Friesach. Dort erfolgen die Schlachtung, die Lebend- und Totbeschau, eine Vorreife in der Kühlung und letztlich auch die Grobzerteilung der Schlachtkörper. Für diese Leistungen verrechnet Gerhard Kerschbaumer je nach Verarbeitungswunsch und Anzahl der Schlachtungen 40 bis 50 Euro je Lamm. Die Felle der Herbstlämmer lässt Claudia gerben, um sie ganzjährig bei Ausstellungen ab 100 Euro je Stück zu verkaufen. Claudia Sackl holt sich nach einigen Tagen die grob zerteilten Schlachtkörper zurück und transportiert sie auf den etwa 40 km entfernten Hof ihres Lebensgefährten Georg Lexer in das Restaurant „Von der Leiten“ am Weingut Karnburg bei Klagenfurt. Hier reifen das Fleisch und die Würste fertig. Nun wird zu guter Letzt den Kundenwünschen entsprechend fein zerteilt und abgepackt. Hierbei helfen auch Mutter Siegrid Sackl und Küchenchef Leo Suppan mit. Vermarktet werden bevorzugt Mischpakete zu 2,5 und 3,5 sowie 5 kg. Sämtliches Fleisch wird küchenfertig abgepackt, in Portionen für zwei Personen. Alles wird vakuumiert, etikettiert und ansehnlich in Kartons abgepackt. Beim Verkauf von Mischpaketen gehen alle Teile eines Lamms über den Ladentisch, es bleibt nichts übrig. Manchmal verlangen Kunden auch Einzelteile wie Rücken oder Schlögel. Wenn hier weniger gefragte Teilstücke übrigbleiben, werden diese zu Würsten (Hauswürstl, Salami, Käsekrainer, Bratwurst) weiterverarbeitet. Dabei wird das Fleisch mit hauseigenem Fett von Freilandschweinen des Restaurants „Von der Leiten“ gemischt. Gewurstet wird auf einem anderen Partnerbetrieb, nämlich am Betrieb Natursprung bei Erich Pirolt am Schelmberg bei Guttaring. Erich verrechnet für die Lohnarbeit des Wurstens zwischen 5 und 7 Euro je Kilo Wurstmasse, es müssen jedoch zumindest 10 kg Wurstbrat für die Verarbeitung angeliefert werden.

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