Bei meiner letzten Aufräumaktion habe ich eine Leiche gefunden. Also keine echte, sondern eine Kleiderleiche in Form eines Rocks aus Cordstoff. Schwarz, kurz und unscheinbar hatte er sich gut versteckt. Wie lange er schon in meinem Kasten war, kann ich nicht sagen. Ich wusste ehrlicherweise nichts mehr von seiner Existenz. Als ich ihn dann anprobierte, wusste ich, warum ich ihn im Schrank begraben hatte: Durch sein eigenwilliges Innenfutter trägt er sich nicht gut. Warum ich ihn nicht gleich weggegeben habe? Er ist ja noch schön…
So sammelt man im Laufe der Jahre unzählige Kleidungsstücke an. Denn im Durchschnitt kaufen wir 60 Kleidungsstücke pro Jahr und einen Großteil davon tragen wir kaum bis gar nicht. Böse Zungen behaupten, es gebe nicht zu viel Kleidung, sondern nur zu wenig Schrank. Wer nicht gerade in einer Einzimmerwohnung lebt, weiß, dass es in einem Haus erschreckend viele Möglichkeiten gibt, um Schränke, Kommoden und Regale unterzubringen. Darin ist Platz für Kleidung, Schuhe, Taschen und noch mehr Kleidung, Schuhe und Taschen. Dass hier so manches Stück begraben ist, versteht sich von selbst. Medien animieren uns, ständig neue Stücke zu kaufen, um modisch gekleidet zu sein. Doch die schnelllebige Modeindustrie heizt die Klimakrise an, verschmutzt die Umwelt, verbraucht Ressourcen und ist verantwortlich für katastrophale Arbeitsbedingungen für Millionen von Menschen. Jetzt, wo ein Jahreszeitenwechsel bevorsteht, ist eine gute Gelegenheit, um den Kleiderschrank umzuräumen und Leichen zu bergen. Wie Sie das am besten anstellen, verrät Ihnen Kleiderschrank-Coach Barbara Lukas
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