RindRinderhaltungRinderfütterungMaissilage: Futter für trockene Jahre

Maissilage: Futter für trockene Jahre

Quelle: Georg Terler

Aufgrund seines hohen Stärkegehalts und der meist geringen Struktur von Silomais gilt es in der Fütterung einige Dinge zu beachten. Wer nicht aufpasst, riskiert Stoffwechselprobleme bei seiner Herde.

Struktur sicherstellen

Für eine ausreichende Strukturversorgung eignen sich alle Futtermittel aus dem Dauergrünland und Feldfutterbau sowie Stroh. Bei Einsatz strukturreicher Futtermittel aus dem Feldfutterbau wie Rotklee und Luzerne kann die Ration bis zu 70 % Maissilage enthalten. Heu oder Silagen aus Dauergrünland haben meist weniger Struktur, weshalb der Maissilageanteil in diesem Fall 50 % nicht überschreiten sollte. Stroh liefert zwar viel Struktur, ist aber sehr energiearm. An laktierende Kühe sollte daher nicht mehr als 1 kg Stroh pro Tag verfüttert werden. Bei Trockenstehern können Sie die Strohmenge auf bis zu 4 kg erhöhen. Wichtig ist jedoch eine hygienisch einwandfreie Qualität des Strohs. Damit die Kühe strukturreiche Futtermittel nicht selektieren können, empfiehlt es sich, eine homogene Mischration zu erstellen. Die Häcksellänge des Strukturfutters sollte jedoch mindestens
2 cm betragen. Bei kürzeren Häcksellängen geht die Strukturwirkung verloren, womit sich das Risiko für Pansenazidose deutlich erhöht.

 

»Wer nicht aufpasst, riskiert Stoffwechselprobleme bei seiner Herde.

 

Eiweiß ergänzen

Da Silomais ein energiereiches Futtermittel ist, braucht es meist eine Eiweißergänzung in Maissilagerationen. Im Grunde sind alle Eiweißkraftfuttermittel zur Ergänzung geeignet. Die Einsatzmenge richtet sich nach dem Harnstoffgehalt der Milch. Dieser solltem Optimalfall zwischen 15 und 25 mg/100 ml Milch liegen. Bei einigen Eiweißfuttermitteln sind jedoch Einsatzobergrenzen zu beachten. Aufgrund des hohen Fettgehalts sollten Sie nicht mehr als 1 kg vollfette Sojabohne oder nicht mehr als 2 kg Ölkuchen pro Tag füttern. Für Futterharnstoff gibt es gesetzliche Einsatzobergrenzen. Deshalb sollten Sie vor dem Einsatz von Futterharnstoff auf jeden Fall Kontakt mit einem Fütterungsberater aufnehmen. Bei der Fütterung im Hochleistungsbereich braucht es zusätzlich auch Energiekraftfutter. Da die Stärke von Maissilage im Pansen vergleichsweise rasch abgebaut wird, empfiehlt es sich, vorwiegend langsam abbaubare Energiekraftfuttermittel wie Körnermais oder Trockenschnitzel einzusetzen. Getreide kann ebenfalls verwendet werden. Allerdings sollten Sie den Getreideanteil im Energiekraftfutter nach längerer Lagerdauer der Maissilage etwas zurückfahren. Das liegt daran, dass die Abbaubarkeit der Stärke in der Maissilage immer mehr zunimmt, je länger die Silage gelagert wird. Bei einer Erhöhung des Maissilageanteils in der Ration muss zudem auch die Mineralstoffergänzung erhöht werden, da Maissilage arm an Mineralstoffen ist.

Podcast-Tipp

Erfahren Sie mehr zum Thema “Klimawandel – Rationen it Silomais” in einem Podcast mit Georg Terler, HBLFA Raumberg-Gumpenstein.

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