Gertrude sitzt im Auto. Vor wenigen Minuten hat sie gerade ihre Kinder zum Fußball gebracht. Nun ist sie wieder am Weg zurück nach Hause. Bereits vorgestern sind die Schuhbänder ihrer größeren Tochter gerissen, ein Zwischenstopp im Geschäft ist deshalb dringend notwendig. Gertrudes Gedanken kreisen weiter. Was ist zu tun, wenn sie zu Hause angekommen ist? Wie kann sie die 1,5 Stunden ohne Kinder im Haus sinnvoll nutzen? Ein Kuchen für die morgige Kindergartengeburtstagsfeier muss gebacken werden, wo ist noch einmal das Rezept? Habe ich auch wirklich alle Zutaten dafür zuhause? Für den morgigen Schulausflug braucht die Tochter die Badesachen. Passt der Badeanzug aus dem vorigen Jahr noch? Die Wäsche in der Waschmaschine wartet bereits seit Stunden darauf, aufgehängt zu werden.
Vor allem Frauen betroffen
Die Situation, in der sich Gertrude befindet, ist vielen Frauen gut bekannt und wird als Mental Load bezeichnet. Diese „mentale Belastung“ entsteht durch die ständigen unsichtbaren Planungs- und Koordinationsaufgaben und die damit verbundene Verantwortung. „Mit Mental Load sind nicht die konkreten Aufgaben oder die Kinderbetreuung gemeint, sondern die unsichtbare, nötige Denkarbeit, die notwendig ist, um sichtbare Arbeiten erledigen zu können“, erklärt die deutsche Psychologin Mathilde van Haperen. Mental Load kann grundsätzlich jeden plagen, insbesondere berufstätige Mütter berichten aber davon. Bis zur Geburt des ersten Kindes ist bezahlte und unbezahlte Arbeit zwischen Mann und Frau meist gleich aufgeteilt. Mit der Geburt ändert sich vieles.
Das erwartet Sie im Artikel außerdem:
- So gehen Sie gegen Mental Load vor
- So verteilen Sie die Aufgaben
- uvm.
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