LandlebenFamilieNach dem Stress kommt das schwarze Loch?

Nach dem Stress kommt das schwarze Loch?

Besonders nach stressigen Zeiten, fällt man oft in ein schwarzes Loch.
Quelle: Sergii Kuchugurnyi/Shutterstock.com

Annemarie hat zwei Jahre lang ihre demente Schwiegermutter gepflegt. Die letzten Monate waren geprägt von Schlafmangel, schwerem Heben und der Organisation von Haushalt, Betrieb und der Pflege. Sie kam nur zum Einkaufen außer Haus. Vor zwei Monaten ist ihre Schwiegermutter verstorben und Annemarie kommt kaum noch auf die Beine. Sie will keine Freunde besuchen, vermeidet Familientreffen und hat die Freude an ihren Hobbys verloren…

Stressige Zeiten und außergewöhnliche Belastungen gehören zum Leben dazu. Aber wann wird es ungesund und gefährlich? Natalia Ölsböck ist Psychologin und hat sich auf Selbstwert, Stress- und Selbstmanagement spezialisiert. Sie sagt klar: „Ungesund wird es, wenn man über einen Zeitraum von 2–4 Wochen und länger keinen Ausgleich zum Stress findet, man längere Zeit seinen Hobbys und Interessen nicht mehr nachgehen kann, Kontakte zu Freunden nicht mehr pflegt und kein Platz für Erholung bleibt. Gefährlich ist, wenn dauerhaft nur noch das Leisten im Vordergrund steht.“ Den dieser ständige Gedanke an das Leisten kann zu Burnout, Depression und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Neue Studien zeigen, dass durch anhaltenden Stress auch das Risiko, an Demenz zu erkranken, steigt.

Annemarie hat zwei Jahre lang ihre demente Schwiegermutter gepflegt. Die letzten Monate waren geprägt von Schlafmangel, schwerem Heben und der Organisation von Haushalt, Betrieb und der Pflege. Sie kam nur zum Einkaufen außer Haus. Vor zwei Monaten ist ihre Schwiegermutter verstorben und Annemarie kommt kaum noch auf die Beine. Sie will keine Freunde besuchen, vermeidet Familientreffen und hat die Freude an ihren Hobbys verloren…

Stressige Zeiten und außergewöhnliche Belastungen gehören zum Leben dazu. Aber wann wird es ungesund und gefährlich? Natalia Ölsböck ist Psychologin und hat sich auf Selbstwert, Stress- und Selbstmanagement spezialisiert. Sie sagt klar: „Ungesund wird es, wenn man über einen Zeitraum von 2–4 Wochen und länger keinen Ausgleich zum Stress findet, man längere Zeit seinen Hobbys und Interessen nicht mehr nachgehen kann, Kontakte zu Freunden nicht mehr pflegt und kein Platz für Erholung bleibt. Gefährlich ist, wenn dauerhaft nur noch das Leisten im Vordergrund steht.“ Den dieser ständige Gedanke an das Leisten kann zu Burnout, Depression und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Neue Studien zeigen, dass durch anhaltenden Stress auch das Risiko, an Demenz zu erkranken, steigt.

Anonyme und kostenlose Hilfe

In Österreich:

Das bäuerliche Sorgentelefon: 0810/676 810 (Mo–Fr 8:30–12:30 Uhr)

In Deutschland:

Krisenhotline der SVLFG (rund um die Uhr): 0561 785 10101

Montagstelefon des BBV: 0800 131 131 0 (immer Montags von 9 bis 13 Uhr und von 16 bis 20 Uhr)

Alarmzeichen

Warnhinweise gibt es aber auch auf der psychischen Ebene. Man hat vermehrt negative Gedanken und grübelt. Die Gedanken kreisen dabei immer wieder um dasselbe Thema. Man ist aber auch gereizt und fühlt sich leicht angegriffen und kommt innerlich kaum zur Ruhe. Es fehlt an Konzentration und hat eine negative Sichtweise gegenüber sich selbst, anderen Personen und der Zukunft. Körperlich zeigt sich die Belastung durch einen erhöhten und unregelmäßigen Puls, erhöhten Blutdruck, Magen-Darm-Probleme und Krankheitsanfälligkeit. „Gefährlich wird es, wenn solche Symptome über mehrere Wochen anhalten. Dann wird es Zeit, ärztliche und psychologische Unterstützung anzunehmen“, so Ölsböck. Ein medizinischer Check zeigt dann, ob bereits Beeinträchtigungen wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingetreten sind. Die Psychologin, der Psychologe zeigt, wie man wieder zur Ruhe kommt, und erarbeitet hilfreiche Strategien zum besseren Umgang mit Belastungen.

Augen zu und durch

Ähnlich erging es Evelyn. Ihre vier schulpflichtigen Kinder waren im Lockdown alle daheim und das Homeschooling hat die Mutter sehr gefordert. Dazu kam ein Unfall von ihrem Mann und die ganze Belastung blieb an ihr hängen. Fremde Hilfe wollte sie zu dieser Zeit nicht annehmen, weil ihr Schwiegervater zu den Risikopatienten gehörte und sie ihn nicht weiter gefährden wollte. Es gab unzählige Tage, an denen sie schlichtweg nur funktioniert hat. Was hilft hier um sie bestmöglich zu überstehen? Dazu gibt Natalia Ölsböck folgenden Rat: „Achtsamkeit hilft! Konzentrieren Sie sich einen Moment auf Ihren Atem. Spüren Sie hinein, wie Sie atmen, ohne den Atem zu verändern oder es zu bewerten. Setzen Sie zwischendurch immer wieder bewusst ihre Sinne ein: Was kann ich sehen, hören, spüren, riechen und schmecken?“

Sie sagt auch, dass der Ausgleich von Negativem durch positive Emotionen sehr wichtig ist. Denn so wie unser Körper Energie in Form von Nahrung braucht, so braucht die Seele Energie in Form von positiven Emotionen. Egal wie stressig es wird, wenn wir es schaffen, uns über etwas zu freuen oder herzhaft zu lachen, ist zumindest für einen Moment die Welt in Ordnung.

Die Expertin empfiehlt zwei sehr wirksame Werkzeuge:

1.)   Ein Wohlfühltagebuch, in das man täglich die Antwort auf folgende Frage einträgt: „Was war das Schönste am heutigen Tag?“. Ein paar Stichworte dazu reichen völlig aus. Wenn man sich das wie ein Ritual angewöhnt, z.B. jeden Abend vorm Einschlafen das Positive aufschreibt, dann hat das vielschichtige Auswirkungen:

  1. Man schläft besser, weil man sich positiv stimmt

Was der Artikel noch bereithält:

  • Was die Expertin noch empfiehlt
  • Stress vorbei – neue Tagesstruktur
  • Wie man sich als Nahestehender verhält

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