Während andere EU-Mitgliedsstaaten noch um die Erstellung ihres GAP-Strategieplans ringen, gibt es für Österreichs Bäuerinnen und Bauern nun Klarheit und Planbarkeit für die kommenden fünf Jahr. Denn mit heutigem Tage hat die EU-Kommission den östererichischen GAP-Umsetzungsplangenehmigt.
Die zum Jahresende 2021 von Österreich eingereichten Pläne warf die EU-Kommission Ende März teilweise zurück. In vielen Punkten ortete sie Nachschärfungsbedarf und hatte insgesamt Anmerkungen zu 251 Punkten. Die kritikpunkte konnten offensichtlich geklärt und die Fragen beantwortet werden.
Entsprechend zufrieden zeigte sich Landwirtschafstminister Mag. Norbert Totschnig (ÖVP). Mit der positiven Nachricht aus Brüssel sei ein jahrelanger, intensiver Verhandlungsprozess abgeschlossen. „Es ist uns gelungen, aus einem Minus ein Plus zu machen. Künftig stehen im Rahmen des GAP-Strategieplans rund 1,8 Mrd. Euro pro Jahr für die Stabilität der heimischen Land- und Forstwirtschaft wie auch für die ländliche Entwicklung zur Verfügung“, so der Minister.
570 Mio. Euro fürs ÖPUL
Künftig stehen pro Jahr 570 Mio. Euro für freiwillige Umweltleistungen den heimischen Bäuerinnen und Bauern zur Verfügung. In der Ausgleichszuglage werden die Zahlungen für die ersten 20 Hektar noch einmal erhöht. „Damit stärken wir auch unsere Almwirtschaft und sichern die Landwirtschaft in Berg- und benachteiligten Gebieten weiter ab“, heißt es in der schriftlichen Stellungnahme des Ministers. 42 Mio. Euro pro Jahr stehen für die LEADER-Programm bereit. Dazu kommen Initiativen zur Förderung von Erneuerbaren Energien, Stärkung der Dorfkerne oder ländlicher Innovationssysteme.
Kompromiss, aber Planungssicherheit
LK Österreich-Präsident Moosbrugger sprach anlässlich der Genehmigung von einem „zukunftstauglichen Kompromiss aus ökologischen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten“. Ziel sei es nun, diesen Maßnahmenmix optimal zu kommunizieren und möglichst viele Betriebe zur Teilnahme zu motivieren, so Österreichs oberster Bauernfunktionär.
„Mit der neuen GAP verlangt die EU-Kommission den Bäuerinnen und Bauern einiges ab. Wir sind uns bewusst, dass manche Punkte aus dem GAP-Strategieplan auch für unsere Bauernfamilien herausfordernd sind“, so Bauernbund-Präsident DI Georg Strasser zum heutigen Entscheid der EU-Kommission. Damit haben die Bauern endlich Planungssicherheit für die kommende Anbausaison.
Infotour angekündigt
Um all die neuen Herausforderungen sinnvoll und auf die betrieblichen Gegebenheiten rücksichtnehmend umzusetzen, fällt nun der Startschuss für eine Informationskampagne durch das
Die Infoveranstaltungen der Landwirtschaftskammern über die vielen und teils auch neuen Maßnahmen sind in vielen Bezirken bereits angelaufen. Zudem hat Minister Totschnig eine Infotour durch die Bundesländer angekündigt. Gemeinsames Ziel sei es, alle notwendigen Informationen auf den Tisch zu legen, damit die Bauernfamilien für ihre Betriebe am Besten geeignete Strategie wählen.
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