BioBio-RindNeun Tipps für den richtigen Umgang mit Rindern

Neun Tipps für den richtigen Umgang mit Rindern

Kuh mit Landschaft
Quelle: Shutterstock

Kühe hören mit den Augen

Täglich arbeiten wir mit Rindern. Wir treiben sie in den Melkstand oder auf die Wiese. Schwieriger wird es, wenn wir sie auf Anhänger verladen oder in den Klauenstand bringen wollen. Wir haben uns von Kuh-Kommunikator Ronald Rongen aus Belgien Tipps geholt, wie Sie diese Situationen besser meistern können.

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1. Stress überträgt sich auf das Tier

Regel Nummer eins bei der Arbeit mit Rindern: zuerst durchatmen. Fangen Sie erst an, wenn Sie selbst wieder Ihren Ruhepuls erreicht haben. Lassen Sie sich nicht von der Uhrzeit oder dem Klauenpfleger unter Druck setzen. Der Leitspruch von Ronald Rongen lautet: „Mach langsam, wir haben keine Zeit!“ Nehmen Sie sich diesen Spruch zum Vorbild – oft sind Sie effizienter, wenn Sie eine Minute investieren statt wieder von vorne zu beginnen.

Ronald Rongen
Ronald Rongen aus Belgien ist Low Stress Stockmanship Trainer und hat sich mit dem Verhalten von Rindern beschäftigt, um Landwirten zu helfen, mit diesen Tieren sicher und effizient zu arbeiten.
Quelle: LANDWIRT

2. Schreien nützt nichts

Kühe sind von Natur aus leise. Selten muhen Sie laut – sie brauchen ihre Stimme nur um größere Distanzen zu überwinden, zum Beispiel, wenn die Kuh ihr Kalb nach dem Absetzen ruft. Meist nutzen sie ihren Körper, um mit den Stallgenossen zu kommunizieren, dabei achten sie vor allem auf die Stellung von Kopf. Rangniedere Kühe weichen zurück, wenn eine ranghohe sich nähert. Reagiert die rangniedere nicht, senkt die dominante Kuh den Kopf und deutet damit einen Kopfstoß an. Allein diese Änderung ihrer Körperhaltung reicht meist aus, dass ihr der Weg freigegeben wird. Als Treiber können Sie sich die Körpersprache auch zunutze machen. Gehen Sie mit hängenden Schultern, gesenktem Blick und schlurfendem Gang durch die Herde, werden die Tiere Sie vor allem ignorieren. Richten Sie sich jedoch auf, nehmen die Schultern nach hinten, den Kopf nach oben und gehen zielgerichtet auf eine Kuh zu, wird sich diese „angesprochen“ fühlen und eine Reaktion zeigen. Gehen Sie frontal auf das Rind zu, versteht es das als Angriff. Wenn Sie seitwärts auf die Kuh zugehen, wird sie abdrehen und Ihnen den Weg freimachen. Wenn Sie von schräg hinten kommen, wird sie sich nach schräg vorne von Ihnen wegbewegen. Dabei müssen Sie weder mit den Händen fuchteln noch schreien. Dafür brauchen Sie auch keinen Stock! Gehen Sie nur mit genügend Energie und Körpersprache auf das Tier zu, wird es sich in Bewegung setzen. Das gilt auch für liegende Tiere.

Ronald Rongen mit Abstand zu einer Rinderherde
Rinder empfinden es als angenehm, wenn Sie ihnen nicht zu nahe kommen.
Quelle: LANDWIRT

3. Vorbereitung ist die halbe Arbeit

Richten Sie die Wege so ein, dass die Tiere möglichst wenige Hindernisse überwinden müssen. Hindernisse können für Rinder unterschiedliche Böden sein, ebenso der Wechsel von einem dunklen in einen hellen Bereich. Rinder zögern, wenn sie unsicher sind. Geben Sie ihnen die Zeit zu erkunden. Vor allem wenn Sie mehrere Tiere treiben, lassen Sie der ersten Kuh genügend Zeit, um die neue Umgebung zu beschnuppern. Diese Zeit ist gut investiert, denn als Herdentiere folgen Rinder Rindern gerne. Hat die erste Kuh den Schritt auf den Anhänger gewagt und die Erfahrung als stressfrei erlebt, werden ihr die anderen zügig folgen. Wenn Sie den Bereich vor dem Hänger und die Rampe mit Stroh einstreuen, nehmen die Rinder den Wechsel der Bodenverhältnisse optisch nicht so stark wahr. Das Zögern verkürzt sich.

Rinder gehen lieber in die Richtung zurück, aus der sie gekommen sind – wenn Sie sich diesen Umstand zunutze machen wollen, dann stellen Sie den Klauenstand nicht beim Stallausgang hin, sondern beim Stalleingang. Dazu stellen Sie mit Treibgittern einen Treibgang auf und erst am Ende wartet der Klauenstand. Bewährt hat sich auch, den Klauenstand im Laufstall zu positionieren. So müssen die Rinder ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen und sind von Natur aus gelassener.

Was dieser Artikel noch bereit hält:

  • Wie schauen Rinder?
  • Die Konzentration von Rindern
  • Distanz zu Rindern
  • Richtiges Streicheln von Rindern
  • Verladen von Rindern

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