Die neuseeländische Regierung hat am Sonntag, den 12. Oktober, angekündigt, ihre Reduktionsziele für biogene Methanemissionen deutlich zu senken. Ziel sei es, die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte und Exporteure zu erhalten, ihnen dabei aber weiterhin klare Klimaziele vorzugeben.
Statt wie bisher geplant 24 bis 47 Prozent der Methanemissionen bis 2050 im Vergleich zu 2017 zu reduzieren, liegt das neue Ziel nun bei 14 bis 24 Prozent. Die Regierung will dieses Ziel erreichen, ohne Steuern auf landwirtschaftliche Methanemissionen zu erheben. Solche Abgaben könnten laut Regierung das Risiko bergen, dass landwirtschaftliche Betriebe schließen, Arbeitsplätze verloren gehen und die Produktion ins Ausland verlagert wird.
Branchenlösungen statt Methansteuer
Statt auf Steuern setzt die Regierung auf Partnerschaften, Brancheninitiativen und Anreize für Verarbeiter. Als positives Beispiel wird immer wieder die Molkerei Fonterra genannt. Laut Klimaschutzminister Simon Watts bedeutet die Absenkung der Methanziele keine Abkehr von Neuseelands nationalen und internationalen Klimaverpflichtungen, einschließlich des Ziels, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Die Landwirtschaft werde weiterhin einen „wichtigen und gerechten Beitrag“ zur Emissionsreduktion leisten, betonte Watts.
Landwirte begrüßen neue Linie
Der neuseeländische Bauernverband Federated Farmers of New Zealand begrüßte die neuen Pläne und bezeichnete sie als „längst überfälligen Schritt“. Die heimischen Landwirte seien die klimafreundlichsten Produzenten von Milch und Fleisch weltweit – schon die Diskussion über eine mögliche Produktionsverlagerung ins Ausland sei aus ihrer Sicht nicht zielführend gewesen. Die Entscheidung gebe der Landwirtschaft neuen Optimismus.
Ähnlich äußerte sich der Branchenverband Beef + Lamb New Zealand, betonte jedoch, dass auch die neuen, abgeschwächten Ziele für den Agrarsektor eine erhebliche Herausforderung darstellen.
AgE
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