AckerbauNGO-Pestizid-Studie: Experten orten gravierende Fehler

NGO-Pestizid-Studie: Experten orten gravierende Fehler

NGO-Pestizid-Studie Global 2000
Die einzige, in Österreich entnommene Probe stammt aus einem Intensivobstanbaugebiet.
Quelle: Landpixel

Die am Dienstag veröffentlichte Global 2000-Studie mit dem Titel “Pestizide im Schlafzimmer – Stichprobenuntersuchung von Hausstaub aus 21 EU-Staaten” stößt auf heftige Kritik aus dem Agrarsektor, wie der Agrarnachrichtendienst AIZ berichtet. Experten verweisen auf gravierende fachliche Mängel dieses Papiers und rufen zugleich zu mehr Sachlichkeit im Agrardiskurs auf. Geht es nach der Umweltorganisation, dann seien Innenräume von Wohnungen, die an landwirtschaftlich genutzte Gebiete angrenzen, “mit einer Vielzahl von Pestiziden belastet”. Die Ergebnisse werden in weiterer Folge als “besorgniserregend” bezeichnet.

Forschungsdesign mangelhaft

Gravierende Mängel im Forschungsdesign detektierte die Industriegruppe-Pflanzenschutz. So weist Obmann Christian Stockmar darauf hin, dass die Studienverantwortlichen nur eine einzige Probe in Österreich genommen hätten, aus der man dann Rückschlüsse aufs ganze Land gezogen habe. Zudem beinhalte die Publikation Umrechnungsfehler, welche die Ergebnisse besonders dramatisch erscheinen ließen. Stockmar zufolge verwechselte der Studienautor punkto “höchste Pestizidbelastung” offenbar die Einheiten Nanogramm (ng) und Mikrogramm (µg). Damit wurde die Belastung freilich gleich um das 1000-Fache noch oben geschraubt.

Bauern arbeiten “unter strengsten Auflagen”

Auch Experten der LK-Österreich äußern generelle Bedenken an der Methodik der Untersuchung. Es sei unseriös, Proben unter nicht definierten Entnahmebedingungen zu ziehen, ebenso wie aus einer einzigen Probe auf die Situation eines gesamten Landes rückzuschließen. Außerdem treffe das in der Studie zugrunde gelegte Szenario auf die meisten Wohnungen und Wohnflächen in Österreich nicht zu. Denn: Die Probe zog man unmittelbar neben einer landwirtschaftlichen Nutzfläche.

Nicht zuletzt weisen die LK-Experten auch darauf hin, dass Landwirte in Österreich unter strengsten Auflagen arbeiten. Für den Erwerb und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sei eine spezielle Ausbildung zu absolvieren. “Geräte, mit denen sie Pflanzenschutzmittel ausbringen, müssen regelmäßig überprüft werden”, so die LK-Experten. Ohnedies hätten Bauern selbst größtes Interesse daran, die Sicherheit ihrer Betriebsmittel zu gewährleisten. Ebenso sei es hochrangiges Ziel der Bauern, Lebensmittel von höchster Qualität zu erzeugen.

 

 

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