Ende Oktober 2024 setzten die in der Milchliefergenossenschaft Niederösterreich (MGN) gebündelten Milchlieferanten der NÖM einen Paukenschlag und setzten den Lieferstopp von NÖM-Markenprodukten an die Spar-Gruppe durch. Grund war, dass Österreichs größter Lebensmittelhändler sich den notwendigen Preissteigerungen hartnäckig widersetzt hatte.
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Kompromiss gefunden, Details geheim
Zuerst herrschte wochenlange Funkstille. Dann wurde intensiv verhandelt und offenbar ist ein Kompromiss gelungen. Denn NÖM wie Spar betonten nun gegenüber mehreren Tageszeitungen, dass es in Bälde wieder NÖM-Markenware in den Spar-Outlets (Spar, Eurospar, Interspar) geben wird.
Zu den Details der Übereinkunft wollten beide Seiten keine Angaben machen.
Bauern wollten Preissteigerungen weitergeben
Spar wollte bisher nicht nachgeben und verwies auf sinkende Futtermittel- und Energiekosten. Die Bauern hingegen betonten die gestiegenen Produktionskosten und die Notwendigkeit, die Betriebe abzusichern.
Der Lebensmittelhändler leitete in der Folge NÖM-Markenware von den österreichischen Metro-Märkten, an denen die Spar beteiligt ist, um bzw. kompensierte einzelne Produkte mit Molkereierzeugnissen anderer Molkereien.
NÖM lieferte weiterhin Abfüllprodukte
Wegen langfristigerer Verträge waren die von der NÖM abgefüllten Spar-Eigenmarkenprodukte nicht vom Lieferstopp betroffen.
Die MGN hält derzeit 35 % an der NÖM. 75 % gehören der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien. Die NÖM mit Sitz in Baden bei Wien machte zuletzt einen Umsatz von 645 Mio. Euro. Spar Österreich verzeichnete 2023 einen Verkaufsumsatzz von 9,88 Mrd. Euro, beim gesamten Spar-Konzern (ohne Hervis und den Shoppingcenters) machte dieser 17,68 Mrd. Euro aus.
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