Das Start-up NutriSen GmbH hat ein Gerät für die Echtzeitmessung von Nitrat auf dem Feld entwickelt, das präzise und standortspezifische Düngeempfehlungen möglich machen soll. Per Biosensor soll sich der Düngeraufwand um 20% gegenüber dem Status quo reduzieren lassen, wirbt das Straubinger Unternehmen, das 2023 aus der Technischen Universität München (TUM) ausgegründet wurde und ein „Labor auf dem Feld“ etablieren will, wie Débora Moretti von NutriSen betont.
Zwecks Nährstoffmessung werden Pflanzenhalme im Feld gesammelt und zerquetscht. Das austretende Substrat wird auf Biosensorstreifen aufgetragen und das vom Team entwickelte Messgerät ermittelt vom Streifen die Phosphat- und Nitratwerte der Pflanzen. Anschließend erstellt die Anwendung innerhalb weniger Minuten eine hochauflösende Karte des Feldes mit den Werten und entsprechenden Düngeempfehlungen für jeden Feldabschnitt. Dies geschieht mithilfe von Satellitendaten des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus.
Der Ausgründung ging das Forschungsprojekt „LiveSen-MAP“ voraus. Die darin gewonnenen Erkenntnisse will das Start-up zur Praxisreife bringen. Mittlerweile befindet sich die Technologie laut NutriSen in der zweiten Testphase mit knapp 100 landwirtschaftlichen Betrieben. Das Unternehmen plant, das Produkt zur Nitratmessung – auf Grundlage der Ergebnisse der Feldversuche – im kommenden Jahr auf den Markt zu bringen.
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