ForstOberösterreich: Neues Schlichtungsverfahren bei Wildschäden

Oberösterreich: Neues Schlichtungsverfahren bei Wildschäden

Ein schwerer Wildschaden ist auf einer Wiese zu sehen. Wildschweine haben einen großen Teil der Wiese umgegraben.
Quelle: landpixel.de

Seit Jahresbeginn 2025 gilt in Oberösterreich ein neues Schlichtungsverfahren, bei dem 19 speziell ausgebildete Mediatoren Konflikte bei Jagd- und Wildschäden lösen. Ziel der entsprechenden Änderung im Jagdgesetz ist es, langwierige Gerichtsverfahren zu vermeiden und tasch faire Lösungen zu ermöglichen.

Professionelle Vermittlung statt Konfrontation

Die neu ernannten Schlichter verfügen über eine fundierte Ausbildung in Mediation, Konfliktmanagement und Jagdrecht. Sie werden für eine Amtszeit von sechs Jahren bestellt und sind seit Januar 2025 im Einsatz, wenn auf Ortsebene keine Einigung zwischen den Jagdausübungsberechtigten und den betroffenen Grundbesitzern erzielt weerzielt werden kann.

Betroffene können sich direkt an einen Schlichter (Anm.: hier geht es zur Liste) wenden, der innerhalb von zwei Wochen einen Lokalaugenschein durchführt. Die Schadensermittlung erfolgt anhand ortsüblicher Marktpreise und wird transparent dokumentiert.

Schnelle und faire Lösungsfindung

Das neue Verfahren sieht eine Frist von zehn Wochen vor, in der eine einvernehmliche Lösung gefunden werden soll. Die Schlichter agieren als neutrale Vermittler und dokumentieren sowohl die Schadenshöhe als auch die getroffenen Vereinbarungen.

Die Grundlage für die Berechnung der Entschädigung bildet der ortsübliche Marktpreis der beschädigten Kultur (z.B. Feldfrüchte, Grünland oder Jungbaumbestand). Zur Erhebung des Schadensausmaßes werden im Beisein beider Parteien und ohne unnötigen Aufschub, spätestens jedoch binnen zwei Wochen ab Anrufung, die betroffene Flächen besichtigt

Die Landwirtschaftskammer als auch die Jägerschaft unterstützen das neue System. Es verspricht durch die Verlagerung auf Bezirksebene und die professionelle Ausbildung der Mediatoren eine höhere Qualität der Konfliktlösung als bisherige Verfahren.

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