Alpiner Ackerbau war über Jahrhunderte für die Bauern selbstverständlich. Was für Mensch und Tier benötigt wurde, erzeugten die Menschen vor Ort und sogar in abgelegenen Seitentälern wurde bis über 1200 m Seehöhe Getreide angebaut. Seit der intensiven Mechanisierung und Globalisierung verschob sich der Getreideanbau fast zur Gänze in sogenannte Gunstlagen. Mit dem Verschwinden des Ackerbaus aus alpinen Regionen verblasste auch das Wissen darüber, das vorher über Generationen überliefert wurde. Heute erinnern an diese Zeit nur mehr alte Geräte, die vereinzelt in historischen Gehöften oder Museen zu finden sind. Je nach Anpassungsfähigkeit an die klimatische Situation bildeten sich für jede Region bestimmte Hauptgetreidearten. In raueren Lagen waren dies Gerste, Roggen oder Hafer und in niedrigeren Lagen zum Beispiel der Weizen. Die jeweiligen Sommerungen wurden hauptsächlich von Bergbauern angebaut und die Winterformen standen meist in niedrigeren Lagen.
Ackerbau in alpinen Lagen
Beim ÖKL-Seminar am Biohof Gschwendt in Bischofshofen erfahren Sie alles über den „modernen“ Ackerbau in alpinen Lagen. Das Programm bietet für Anfänger und auch für fortgeschrittene Interessenten am „alpinen Ackerbau“ jede Menge Informationen und zeigt eine alternative Idee zur herkömmlich vorherrschenden Viehwirtschaft auf. Der Jungbauer DI Emil Platzer baut im Pongau eine Vielzahl von alten und neuen Getreidesorten sowie Buschbohnen und Buchweizen an. Im theoretischen Teil von Fachexperten und Praktikern geht es neben den notwendigen Arbeitsschritten im Ackerbau auch um aktuelle Herausforderungen, Chancen und Vermarktungsmöglichkeiten von Ackerbauprodukten im Alpenraum.
Im Anschluss wird es eine Führung durch die Getreidefelder und den Maschinenpark am Biohof Gschwendt geben. Neben einem Oldtimer-Mähdrescher gibt es dort, von der Aussaat bis zur Mühle, die meisten notwendige Geräte zu begutachten.
Programm:
Vorstellung Biohof Gschwendt & Einführung in den inneralpinen Ackerbau
DI Emil Platzer, Landwirt Biohof Gschwendt
Klimaentwicklung: Neue Voraussetzungen für unsere Landwirtschaft?
Mag. Claudia Riedl, ZAMG
Getreideanbau im Alpenraum – Erfahrungen aus langjährigen Versuchen
DI Waltraud Hein, HBLFA Raumberg-Gumpenstein
Ackerbauerfahrungen aus dem Lungau
Matthias Löcker BSc, Landwirt Sauschneiderhof
Mittagessen am Hof
Rechtliche Rahmenbedingungen für Ackerbau im Grünland
Ing. Christian Fletschberger, LK Salzburg
Vorstellung Projekt „Alte Tiroler Getreidesorten“ & Biodiversität durch Getreideanbau
DI (FH) Stefanie Suchy, Tiroler Umweltanwaltschaft
Ackerbau in Hanglagen
Hans Leeb, Ackerbauer in der „Buckligen Welt“, Niederösterreich
Feld- und Hofbegehung mit Maschinenbesichtigung am Biohof Gschwendt
DI Emil Platzer, Landwirt Biohof Gschwendt & Thomas Gruber, MR Pongau und Hannes Moser MR Lungau
Teilnahmegebühr (mit landw. Betriebsnummer): € 65.-
Teilnahmegebühr (ohne landw. Betriebsnummer): € 105.-
- Es wird die Möglichkeit zum Mittagessen am Veranstaltungsort durch ein Catering geben. Die Kosten dafür sind dem Kursbeitrag NICHT inbegriffen.
- Veranstaltungsadresse: 5500 Bischofshofen, Gainfeld 14
- Anreise mit dem Zug zum Bahnhof Bischofshofen: Nach Anfrage können die Teilnehmer von dort um 8 Uhr mit einem Sammeltaxi zum Veranstaltungsort gebracht werden. Begrenzte Parkmöglichkeiten am Biohof Gschwendt.
- Für weitere Informationen steht Ihnen Anne-Katrin Baatz, ÖKL, zur Verfügung: baatz@oekl.at, Tel.: (01) 5051891 15
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