Trotz anhaltender Verunsicherungen durch den Ukraine-Krieg und unvorhergesehener handelspolitischer Entwicklungen hat der Milchmarkt in Österreich 2024 eine stabile Entwicklung gezeigt. Wie der Milchverband Österreich (MVÖ) Ende April berichtete, ist die Gesamtanlieferung mit 3,58 Mio. Tonnen Milch gegenüber 2023 um 1,4 % gestiegen.
Etwas zurückgegangen ist der Anteil der Biomilch, nämlich um 0,6 Prozentpunkte auf nunmehr 18,2 %. Dennoch bleibt dies weiterhin der höchste Biomilchanteil innerhalb der EU. Von Österreichs Landwirten wurden insgesamt 615.800 Tonnen ökologisch erzeugter Milch an die Molkereien geliefert.
Milchpreise zogen zum Jahresende an
Der durchschnittliche Erzeugermilchpreis lag im vergangenen Jahr in Österreich bei 56,86 Cent/kg inklusive Umsatzsteuer und damit um 2,8 % unter dem Vorjahreswert. Nach einem zunächst niedrigen Niveau stieg der Milchpreis im Jahresverlauf an und erreichte im Dezember mit 63,58 Cent/kg seinen Höchstwert. Vor allem gegen Jahresende bestimmten feste Notierungen bei Milchfett das Geschehen. Ursachen waren unter anderem eine verhaltene EU-weite Milchanlieferung bei insgesamt guter Nachfrage.
Strukturwandel setzte sich fort
Auch 2024 hat sich der Strukturwandel in der österreichischen Milchproduktion fortgesetzt. Die Anzahl der Milchbauern verringerte sich laut MVÖ um 3,8 % auf 21.569 Betriebe. Der Milchkuhbestand sank um 1,3 % auf 535.810 Tiere. Pro Betrieb wurden im Durchschnitt 24,8 Milchkühe gehalten. Die mittlere Milchlieferleistung lag bei 6.687 Kilogramm pro Kuh. Die durchschnittliche Anlieferung je Betrieb stieg um 5,4 % auf 166,1 Tonnen.
Umsätze der Molkereien leicht gestiegen
Die Umsätze der österreichischen Milchverarbeiter sind im vergangenen Jahr gegenüber 2023 um rund 1,7 % auf 4,04 Mrd. Euro gestiegen. Zuwächse erzielte die Branche sowohl am heimischen Markt als auch im Auslandsgeschäft. Belastend wirkten laut MVÖ zuletzt die sprunghaften Zollankündigungen der USA sowie das aktuelle Verfahren Chinas gegen Milchimporte aus der EU. Insgesamt wird die Entwicklung der Nachfrage am Weltmarkt jedoch weiterhin positiv eingeschätzt.
Quelle: AgraEurope
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