Trotz einer guten Nachfrage sind viele österreichische Biobauern unsicher über ihre wirtschaftliche Zukunft. Seit 2022 haben etwa 1.000 Betriebe aus unterschiedlichen Gründen den biologischen Anbau aufgegeben. Dennoch zeichne sich mittlerweile ein stabilisierender Trend ab, erklärte Bio Austria anlässlich der Biofach in Nürnberg. Im Jahr 2024 wirtschafteten laut Bio Austria insgesamt 24.099 Betriebe nach Öko-Kriterien. Das entspricht 23 % aller Landwirtschaftsbetriebe in Österreich.
Steigende Nachfrage und hohe Marktanteile
Ökobauern haben in Österreich gute Absatzmöglichkeiten. Nach Angaben von Bio Austria weist die Agrarmarkt Austria (AMA) Marketing für 2024 einen Anstieg des Bio-Einkaufswerts um 3,7 % im Vergleich zum Vorjahr aus. Auch der mengenmäßige Absatz von Bioprodukten sei um 5,5 % gestiegen. Im internationalen Vergleich nimmt Österreich eine Spitzenposition ein. Laut einer aktuellen Erhebung von FiBL Schweiz und IFOAM Organics International hat das Land mit einem Bio-Marktanteil von 11 % den dritten Platz inne – hinter Dänemark mit 11,8 % und der Schweiz mit 11,6 %.
Appell zur Förderung der Biolandwirtschaft
Es sei entscheidend, die wachsende Nachfrage nach Bioprodukten weiterhin zu decken, betonte Bio Austria-Obfrau Barbara Riegler. Sie forderte, nicht nur bestehende Biobetriebe zu unterstützen, sondern auch neue Betriebe zu ermutigen, auf die ökologische Wirtschaftsweise umzustellen.
„Wir müssen zukunftsorientierte Entscheidungen treffen“, erklärte Riegler und verwies auf die Verantwortung der kommenden Bundesregierung. Eine Befragung der politischen Parteien vor der letzten Nationalratswahl habe gezeigt, dass alle befragten Parteien den Ausbau der biologischen Landwirtschaft unterstützen.
Maßnahmenpaket dringend notwendig
Bio Austria fordert ein umfassendes Maßnahmenpaket, um die Biolandwirtschaft in Österreich nachhaltig zu stärken. Angesichts der aktuellen Herausforderungen sei dies wichtiger denn je, so Riegler.
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