Österreich hat seine Lieferungen von Agrarprodukten und Lebensmitteln zum Nachbarn Deutschland 2024 erneut steigern können. Wie die Agrarmarkt Austria (AMA) Marketing anlässlich der Grünen Woche in Berlin mitteilte, erreichte der Umsatz der Exporteure in den ersten drei Quartalen einen Gesamtwert von 4,95 Mrd. Euro; gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von 3,6 %. Der Wert der aus Deutschland importierten Waren stieg leicht um 0,4 % auf 4,57 Mrd. Euro. Unter dem Strich ergab sich damit von Jänner bis September 2024 mit der Bundesrepublik ein positiver Außenhandelssaldo in Höhe von 383 Mio. Euro.
Negatives Außenhandelssaldo im Agrarbereich
Die führende Warengruppe bei den Ausfuhren nach Deutschland waren mit 553 Mio. Euro alkoholfreie Getränke. Hierzu dürfte Österreichs Exportschlager, der Energy-Drink Red Bull, entscheidend beigetragen haben. Allerdings verringerte sich der Exportwert gegenüber der Vorjahresperiode um 11,7 %. Nach oben, und zwar um 16,2 %, ging es mit den Lieferungen von Fleischzubereitungen, die sich insgesamt auf 419 Mio. Euro beliefen. Dahinter folgt die Ausfuhr von Käse.
Der Gesamtumsatz Österreichs beim Außenhandel mit Agrarerzeugnissen erreichte in den ersten drei Quartalen 2024 einen Gesamtwert von 12,65 Mrd. Euro; das waren 0,4 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Gegenzug wurden Waren im Wert 13,89 Mrd. Euro importiert, womit der Vergleichswert um 7,9 % übertroffen wurde. Der Außenhandelssaldo des Alpenlandes im Agrarbereich zeigte damit ein negatives Ergebnis von minus 1,2 Mrd. Euro.
Exporte in die USA gesunken
Einmal mehr war Deutschland der Hauptabnehmer österreichischer Agrarprodukte. Auf die Bundesrepublik entfielen im Berichtszeitraum 39,2 % aller Agrarausfuhren. Dahinter folgen Italien mit 1,31 Mrd. Euro und Ungarn mit 474 Mio. Euro. Einen regelrechten Einbruch gab es im Berichtszeitraum bei den Agrarexporten in die USA; hier sank der Wert der Ausfuhren um fast ein Drittel auf 272 Mio. Euro, womit die Vereinigten Staaten nur auf Platz zehn der Abnehmer landeten. Diese Entwicklung ist laut AMA-Marketing unter anderem darauf zurückzuführen, dass österreichische Unternehmen der Getränkeindustrie mit dem Zielmarkt USA ihre Produktion vermehrt dorthin verlagerten, um wirtschaftliche Vorteile vor Ort zu nutzen.
Kommentare