AckerbauPflanzenschutzPflanzenschutzmittelrückstände ganzjährig nachweisbar

Pflanzenschutzmittelrückstände ganzjährig nachweisbar

Quelle: Paar

Auf pflanzenbaulich genutzten Agrarflächen und in der direkten Umgebung können über das ganze Jahr Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen werden. Darauf deutet eine Studie hin, die Wissenschaftler der Technischen Universität Kaiserslautern-Landau vergangene Woche im Fachjournal „Scientific Reports“ veröffentlicht haben. Gefördert wurden die Untersuchungen durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Kontext des Aktionsprogramms Insektenschutz.

Nach Angaben der Hochschule untersuchten die Forscher im Zeitraum von Februar 2021 bis Februar 2022 jeden Monat je drei Felder im Acker-, Gemüse- und Weinbau. Auch von angrenzenden Flächen wurden Oberboden- und Vegetationsproben im Abstand von einem, fünf und 20 Metern genommen. Mit modernster Analysetechnik wurden die Proben auf 93 gängige Wirkstoffe untersucht, wobei der Universität zufolge damit selbst geringste Konzentrationen nachgewiesen werden können.

Gemäß der Studie konnten insgesamt Rückstände von 71 verschiedenen Wirkstoffen in verschiedensten Kombinationen gefunden werden, davon 66 im Boden und 62 in Vegetationsproben. Die meisten verschiedenen Substanzen wies ein im Oktober beprobtes Winterweizenfeld auf, nachgewiesen werden konnten 28 Wirkstoffe. Bei den Vegetationsproben waren es maximal 25. Während die Belastung auf den Pflanzen im Verlauf der Untersuchung variierte und ihren Höhepunkt in den Sommermonaten erreichte, blieben die Nachweise im Boden „beinahe konstant“.

Wie die Forscher berichten, konnte in jeder der insgesamt 468 Proben aus dem Oberboden mindestens ein Wirkstoff nachgewiesen werden. 94% der Bodenuntersuchungen wiesen zwei oder mehr Rückstände auf, 53% der Proben waren mit mindestens zehn Wirkstoffen belastet. Am häufigsten gefunden wurden bei den Fungiziden Fluopyram, bei den Herbiziden Terbuthylazin und Pendimethalin sowie unter den Insektiziden Chlorantraniliprol.

Die durchschnittliche Konzentration im Boden lag bei 29 der 66 nachgewiesenen Wirkstoffe unter 1 µg/kg. Der höchste Durchschnittsgehalt lag bei 26,53 µg/kg für das Fungizid Metrafenon. Laut der Studie wurden indes einige Wirkstoffe, darunter S-Metolachlor, in Konzentrationen von mehr als 500 µg/kg gefunden. Die höchste Konzentration wurde mit 981,18 µg/kg für Pendimethalin im Boden eines Sellerie-Feldes nachgewiesen.

Von den insgesamt 392 Vegetationsproben wiesen 97% mindestens einen Wirkstoffrückstand auf, bei 89% konnten zwei oder mehr nachgewiesen werden. Auf zehn oder mehr Nachweise brachten es 30% der Proben. Der Gesamtdurchschnitt lag bei sieben Substanzen. In ihren Wirkstoffgruppen jeweils am häufigsten waren das Fungizid Fluopyram, das Insektizid Chlorantraniliprol sowie das Herbizid Prosulfocarb. Die höchste nachgewiesene durchschnittliche Konzentration betraf Fludioxonil mit 1.349,55 µg/kg. Der höchste überhaupt gemessene Nachweis entfiel auf eine Probe aus einem Weinfeld, die 67.656,1 µg/kg Dimethomorph enthielt.

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