Polens Chefveterinär Dr. Krzysztof Jażdżewski hat die Forderung nach einem generellen Einfuhrverbot für Tiere aus Deutschland wegen des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) abgelehnt. Mitte Jänner erklärte er in Warschau, dass ein solches Verbot gegen EU-Recht verstoßen würde. Zudem habe Deutschland bereits eigenständig den Export gestoppt.
Jażdżewski betonte außerdem, dass ein generelles Verbot Polens bisherige Position im internationalen Agraraußenhandel untergraben würde: „Wir setzen uns weltweit vehement für die Regionalisierung ein. Ein derartiges Verbot würde uns selbst widersprechen.“ Laut dem Chefveterinär würde Polen dadurch seine Argumentationsgrundlage schwächen, andere Länder von der Regionalisierungsstrategie zu überzeugen und Handelsverluste zu begrenzen.
Schutzmaßnahmen für Betriebe
Der Chefveterinär appellierte an die Landwirte, bei der Herkunft von Heu und Stroh, das sie für ihre Tiere verwenden, besonders achtsam zu sein, da diese Materialien potenzielle Überträger der MKS sein könnten. Zudem forderte er die Landwirte auf, den Kontakt mit Besuchern und anderen Menschen auf ihren Höfen weitgehend einzuschränken. Das derzeitige kalte und feuchte Wetter begünstige die Verbreitung von Viren.
Polens Landwirtschaft kämpft selbst mit mehreren Tierseuchen, darunter die Afrikanische Schweinepest (ASP), Vogelgrippe, Blauzungenkrankheit und Newcastle-Krankheit. Besonders letztere hat sich in den vergangenen Monaten deutlich ausgebreitet. Während von Januar bis Oktober 2024 nur drei Fälle der Newcastle-Krankheit registriert wurden, stieg die Zahl im November und Dezember auf 21. Im Januar 2025 kamen fünf weitere Ausbrüche hinzu. Auch die Vogelgrippe hat dieses Jahr erneut zugeschlagen: Zwei Hausgeflügelbestände mit insgesamt rund 32.800 Tieren waren bisher betroffen.
(AgE)
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